Der Jakobi-Tag ist ein christlicher Gedenktag für den Apostel Jakobus den Älteren, der am 25. Juli gefeiert wird. Jakobus war einer der zwölf Apostel Jesu, der als Patron der Pilger, Händler und Seefahrer gilt. Er soll in Spanien gepredigt haben und wurde im Jahr 44 n. Chr. in Jerusalem enthauptet. Sein Grab befindet sich in Santiago de Compostela, einem der beliebtesten Wallfahrtsorte Europas. Der Jakobi-Tag hat auch eine lange Tradition im bäuerlichen Brauchtum, vor allem in Mitteleuropa und in den Alpenregionen.

Der Jakobi-Tag markiert den Beginn der Getreideernte, die bis zum 24. August, dem Bartlmä-Tag, andauert. An diesem Tag mussten die Bauern, Mägde und Knechte früh aufstehen, um das Korn zu mähen und einzufahren. Die ersten Kartoffeln und Äpfel des Jahres wurden Jakobskartoffeln und Jakobsäpfel genannt. Die Bauern brachten ihren Helfern Krüge mit Most oder Bier auf das Feld und es wurde ein spezielles Roggenbrot für sie gebacken. Die Erntearbeiter bedankten sich mit dem Ährentanz oder dem Hirtentanz. Der Jakobi-Tag war auch ein Tag der Freude und des Feierns, an dem die Burschen die Sennerinnen auf den Almen besuchten.

Der Jakobi-Tag ist auch ein Lostag, an dem das Wetter für die kommenden Wochen oder Monate vorhergesagt werden kann. Es gibt viele Bauernregeln, die sich auf diesen Tag beziehen, zum Beispiel:

– Wenn der Jakobi kommt heran, man Roggen schneiden kann.

– Ist es an Jakobi hell und warm, ist schon im November der Ofen warm.

– Ist Jakobus am Ort, ziehn die Störche bald fort.

– Jakobis Sonne tut die Äpfel salzen, der Lenz hat sie vorher geschmalzen.

Wer den Jakobi-Tag in Santiago de Compostela erleben möchte, kann sich auf eine spektakuläre Show am Vorabend freuen, bei der die Kathedrale mit Licht und Musik illuminiert wird. Am 25. Juli findet dann eine feierliche Messe statt, bei der das berühmte Weihrauchfass (s. Bild) geschwungen wird.