Am 14. August feiern wir den Tag des farbigen Buches (Color Book Day), einen Tag, der an die Geschichte und die Bedeutung der farbigen Bücher erinnert. Der farbige Buchdruck geht zurück auf das Jahr 1457, als das Mainzer Psalter gedruckt wurde, das erste Buch, das mit kontrastierenden Farben (schwarz, blau und rot) bedruckt wurde. Das Mainzer Psalter enthielt die Psalmen der Bibel und wurde im Auftrag des Erzbischofs von Mainz hergestellt. Es war auch das erste Buch, das verschiedene Schriftgrößen verwendete und das vollständige Datum der Veröffentlichung angab. Diese Elemente sind heute selbstverständlich, aber damals waren sie eine Revolution in der Buchkunst.
Farbige Bücher sind nicht nur schön anzusehen, sondern haben auch viele Vorteile für die Leser. Sie fördern die Kreativität, die Konzentration, die Entspannung und das Wohlbefinden. Besonders beliebt sind in den letzten Jahren die Malbücher für Erwachsene geworden, die als eine Form der Kunsttherapie angesehen werden können. Durch das Ausmalen von komplexen und detaillierten Mustern können die Nutzer Stress abbauen, ihre Stimmung verbessern und ihre Fantasie ausleben.
Der farbige Buchdruck ist eine Weiterentwicklung des einfarbigen Buchdrucks, bei dem mehrere Farben verwendet werden, um die Texte und Bilder zu gestalten. Die ersten Versuche, farbige Bücher zu drucken, gehen auf das 15. Jahrhundert zurück, als einige Drucker mit verschiedenen Methoden experimentierten, um Farbeffekte zu erzielen. Eine Möglichkeit war, die einzelnen Seiten mehrmals mit verschiedenen Farben zu bedrucken, was jedoch sehr aufwendig und ungenau war. Eine andere Möglichkeit war, die Seiten nach dem Druck von Hand zu kolorieren, was jedoch sehr teuer und zeitaufwendig war. Eine dritte Möglichkeit war, die Druckformen mit verschiedenen Farben einzufärben, was jedoch sehr schwierig und ungleichmäßig war.
Die erste erfolgreiche Methode, farbige Bücher zu drucken, wurde von Erhard Ratdolt in Venedig entwickelt. Er verwendete separate Druckformen für jede Farbe und registrierte sie genau, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Er druckte 1482 das erste farbige Buch in Europa, das Elementa Geometriae von Euclid. Ratdolt verwendete hauptsächlich Rot und Schwarz für seine Drucke, aber auch andere Farben wie Blau und Grün kamen zum Einsatz. Er druckte auch einige der ersten farbigen Illustrationen in Büchern, wie zum Beispiel astronomische Diagramme.
Der farbige Buchdruck wurde im Laufe der Zeit immer weiter verbessert und verfeinert. Im 16. Jahrhundert wurden neue Techniken wie der Kupferstich und der Holzschnitt eingeführt, die es ermöglichten, feinere Details und Schattierungen zu drucken. Im 17. Jahrhundert wurde der Mezzotinto erfunden, der es erlaubte, weiche Übergänge zwischen den Farben zu erzeugen. Im 18. Jahrhundert wurde der Aquatinta entwickelt, der es ermöglichte, verschiedene Töne einer Farbe zu drucken. Im 19. Jahrhundert wurde der Chromolithografie erfunden, der es ermöglichte, mehrere Farben gleichzeitig zu drucken.
Es ist nicht ganz klar, wer den Color Book Day erfunden hat, aber es gibt einige Hinweise, die auf die möglichen Urheber hindeuten. Eine Quelle behauptet, dass der Color Book Day auf das Jahr 2010 zurückgeht und von einem Blog namens An Excuse to Celebrate gestartet wurde. Der Blog ist jedoch nicht mehr online, daher lässt sich diese Behauptung nicht überprüfen.

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