Der 15. August ist der Welttag des Panama-Kanals. Er erinnert an die Eröffnung der Wasserstraße im Jahr 1914, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet und die Schifffahrt um das Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas erspart. Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, die jährlich von über 14.000 Schiffen befahren wird. Er ist eine technische Meisterleistung, die mehr als ein Jahrhundert lang in Betrieb ist und ständig erweitert und modernisiert wird.
Der Panamakanal ist eine künstliche, etwa 82 Kilometer lange Wasserstraße, die die Landenge von Panama in Mittelamerika durchschneidet. Er besteht aus drei Schleusenkomplexen, einem künstlichen See und einem Kanalabschnitt, der die kontinentale Wasserscheide überwindet. Die Schleusen heben und senken die Schiffe um insgesamt 26 Meter, um den Höhenunterschied zwischen den Ozeanen auszugleichen. Die Schleusen sind durchgehend zweispurig für Gegenverkehr ausgelegt.
Der Panamakanal wurde ursprünglich von Frankreich unter der Leitung von Ferdinand de Lesseps begonnen, der auch den Sueskanal gebaut hatte. Das Projekt scheiterte jedoch an technischen Schwierigkeiten, finanziellen Problemen und einer hohen Sterblichkeit unter den Arbeitern durch Gelbfieber und Malaria. Die USA übernahmen das Projekt im Jahr 1904 und vollendeten es nach zehn Jahren Bauzeit. Der erste offizielle Durchgang erfolgte am 15. August 1914 mit dem Frachtschiff SS Ancon, das 200 Personen an Bord hatte.
Der Panamakanal war bis zum 31. Dezember 1999 unter der Kontrolle der USA, die ihn als strategisch wichtigen Verbindungsweg betrachteten. Nach langen Verhandlungen wurde er an Panama übergeben, das ihn seitdem als unveräußerliches Eigentum des panamaischen Volkes verwaltet und betreibt. Der Kanal erwirtschaftet fast acht Prozent des panamaischen Bruttoinlandsprodukts und ist eine wichtige Einnahmequelle für das Land.
Der Panamakanal hat sich im Laufe der Zeit an die wachsenden Anforderungen der Schifffahrt angepasst. Die ursprünglichen Schleusen konnten nur Schiffe bis zur Panamax-Größe aufnehmen, also beispielsweise Containerschiffe mit 4.600 Standardcontainern (TEU). Seit dem Jahr 2007 wurde der Kanal erweitert, um größere Schiffe bis zur Neopanamax-Klasse zu ermöglichen, die bis zu 14.000 TEU transportieren können. Die Erweiterung umfasste den Bau von neuen Schleusen mit drei Kammern und Wassersparbecken sowie die Vertiefung und Verbreiterung der Fahrrinnen. Die Erweiterung wurde am 26. Juni 2016 eröffnet und erhöhte die Kapazität des Kanals um etwa 50 Prozent.
Der Panamakanal ist nicht nur eine technische Errungenschaft, sondern auch ein Symbol für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Nationen und Kulturen. Er verbindet nicht nur zwei Ozeane, sondern auch zwei Kontinente und viele Länder. Er fördert den internationalen Handel, den Tourismus und den kulturellen Austausch. Er ist ein Wunderwerk der Ingenieurskunst, das ständig verbessert wird, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

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