Heute, am 18. August 2023, wird der deutsche Schauspieler, Kabarettist, Kolumnist, Entertainer, Schriftsteller und Fernsehmoderator 66 Jahre alt. Harald Schmidt ist vor allem bekannt für seine verschiedenen Late-Night-Shows, die er zwischen 1995 und 2014 präsentierte. Er gilt als einer der populärsten und einflussreichsten Entertainer der deutschen Fernsehkultur. Seine scharfzüngigen und oft provokanten Sprüche haben ihn zu einer Kultfigur gemacht.
Harald Schmidt wurde am 18. August 1957 in Neu-Ulm geboren. Seine Eltern waren heimatvertriebene Angehörige der deutschsprachigen Volksgruppe der Tschechoslowakei. Er wuchs in Nürtingen auf und war als Junge bei den katholischen Pfadfindern. Er absolvierte eine Ausbildung zum Kirchenmusiker und studierte dann Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Sein erstes Engagement hatte er von 1981 bis 1984 an den Städtischen Bühnen in Augsburg. Dort spielte er unter anderem den zweiten Mameluk in Lessings Nathan der Weise. 1984 wechselte er zum Düsseldorfer Kom(m)ödchen, wo er bis 1989 als Kabarett-Autor tätig war. Er ging auch mit seinem ersten Soloprogramm Ich hab’ schon wieder überzogen auf Tournee und wurde 1986 mit dem Salzburger Stier als bester deutscher Nachwuchskabarettist ausgezeichnet.
Die Fernsehzuschauer lernten Harald Schmidt 1988 durch seine erste TV-Show MAZ ab im WDR kennen. Die Sendung wurde wegen ihres Erfolgs vom dritten Programm in das Hauptabendprogramm der ARD verlegt. Für den WDR moderierte Schmidt auch die Sendung Psst…, die ebenfalls auf die ARD verlegt wurde. Ab Dezember 1990 stand er gemeinsam mit Herbert Feuerstein in Schmidteinander vor der Kamera, was ihm den endgültigen Durchbruch bescherte. Die Sendung war eine Mischung aus Sketchen, Parodien und satirischen Kommentaren zu aktuellen Themen.
1992 wechselte Schmidt als Nachfolger von Kurt Felix zur Samstagabend-Show Verstehen Sie Spaß?, die er bis 1995 moderierte. Er brachte einen neuen, ironischen Ton in die Sendung ein, der nicht immer gut ankam. Er wurde auch für seine Gala Weihnachten mit Harald Schmidt mit dem Adolf Grimme-Preis in Bronze ausgezeichnet. Ein Jahr später veröffentlichte er sein Buch Tränen im Aquarium.
1995 wechselte Schmidt zum privaten Fernsehanbieter SAT.1, für den er nach US-amerikanischem Vorbild die erste Late-Night-Show der deutschen Fernsehkultur generierte: Die Harald Schmidt Show. Die Sendung bestand aus einem Monolog des Moderators zu aktuellen Ereignissen, einem Interview mit einem prominenten Gast und verschiedenen Comedy-Elementen wie Sketchen, Einspielern oder Musiknummern. Schmidt wurde für seinen intelligenten und bissigen Humor gefeiert, aber auch kritisiert für seine politische Unkorrektheit und seine Angriffe auf andere Prominente.
Die Harald Schmidt Show lief bis 2003 bei SAT.1 und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Deutschen Comedypreis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Sie erreichte zeitweise bis zu sechs Millionen Zuschauer pro Folge. Zu Schmidts bekanntesten Sidekicks gehörten Herbert Feuerstein, Manuel Andrack und Helmut Zerlett.
2003 beendete Schmidt die Late-Night-Show bei SAT.1 und wechselte Ende 2004 zur ARD zurück. Dort lief seine Late-Night-Show unter dem gleichen Namen weiter, allerdings mit weniger Erfolg als bei SAT.1. Die Quoten sanken kontinuierlich und die Kritik an Schmidts Humor nahm zu. Von 2007 bis 2009 führte er die Moderation seiner Sendung zusammen mit Oliver Pocher unter dem Titel Schmidt & Pocher, was ebenfalls kein großer Erfolg war.
2009 verließ Schmidt die ARD und wechselte zum Pay-TV-Sender Sky, wo er von 2009 bis 2011 die Harald Schmidt Show fortsetzte. Die Sendung wurde nur von wenigen Zuschauern gesehen und erhielt wenig Aufmerksamkeit. 2011 kehrte Schmidt zu SAT.1 zurück und startete dort erneut die Harald Schmidt Show, die aber auch nicht an die früheren Erfolge anknüpfen konnte. Die Sendung wurde 2012 wegen zu geringer Quoten eingestellt.
Seitdem hat Schmidt nur noch sporadisch im Fernsehen moderiert, zum Beispiel die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2014 oder die Sendung Harald Schmidt im Ersten 2015. Er hat sich mehr auf seine schauspielerische Tätigkeit konzentriert, die er schon parallel zu seiner Moderationskarriere verfolgte. Er spielte unter anderem in Filmen wie Late Night (1999), Zettl (2012) oder Traumfrauen (2015) mit. Er war auch in TV-Serien wie Schwarz Rot Gold, Die Anstalt oder Traumschiff zu sehen. Seit 2016 spielt er eine Hauptrolle in der Krimiserie Rentnercops.
Harald Schmidt ist nicht nur ein Entertainer, sondern auch ein Kolumnist und Schriftsteller. Er schrieb regelmäßig für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften wie Die Zeit, Süddeutsche Zeitung oder Bild am Sonntag. Er veröffentlichte auch mehrere Bücher, zum Beispiel Ich bin dann mal weg (2000), Schmidts Welt (2003) oder Das Buch Harald Schmidt (2007).
Harald Schmidt ist eine Ikone der deutschen Fernsehgeschichte. Er hat das Genre der Late-Night-Show in Deutschland geprägt und viele Fans und Nachahmer gefunden. Er hat auch viele Kontroversen ausgelöst und polarisiert. Er ist ein Meister der Ironie und der Provokation. Er ist ein vielseitiger Künstler, der sich immer wieder neu erfunden hat. Wir gratulieren ihm zum Geburtstag und wünschen ihm alles Gute!

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