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19. August 2023 – Tag der Kühlwasser-Legionellen

Am 19. August ist in Deutschland der Tag der Kühlwasser-Legionellen.

Am 19. August ist in Deutschland der Tag der Kühlwasser-Legionellen. Dieser Aktionstag soll auf die Gesundheitsgefahren durch Legionellen aufmerksam machen, die sich in Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern vermehren können. Legionellen sind Bakterien, die bei Menschen schwere Lungenentzündungen auslösen können, die als Legionellose oder Legionärskrankheit bezeichnet werden. Die Erkrankung kann tödlich verlaufen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Der Tag der Kühlwasser-Legionellen wurde von Fenja Woltering und Jens Habersaat von der Wessling GmbH initiiert. Sie haben diesen Aktionstag im Jahr 2023 ins Leben gerufen, um auf die Gefahren durch Legionellen in Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern aufmerksam zu machen. Der Tag fällt auf den 19. August, weil an diesem Datum im Jahr 2017 die Verordnung über Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und Nassabscheider (42. BImSchV) in Kraft getreten ist, die eine Reihe von Pflichten und Vorgaben für die Betreiber solcher Anlagen enthält.

Legionellen sind in der Umwelt weit verbreitet und kommen vor allem in Süßwasser vor. Sie können sich bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius optimal vermehren, vor allem wenn das Wasser stagniert oder verunreinigt ist. In Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern, die zur Kühlung von Gebäuden oder industriellen Prozessen eingesetzt werden, finden die Bakterien ideale Bedingungen vor. Durch den Verdunstungsprozess entstehen feine Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten können. Diese können über die Luft verbreitet werden und von Menschen eingeatmet werden.

Um das Risiko einer Legionellen-Infektion zu minimieren, müssen Betreiber von Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern eine Reihe von Pflichten erfüllen, die in der Verordnung über Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und Nassabscheider (42. BImSchV) festgelegt sind. Diese trat am 19. August 2017 in Kraft und ist der Anlass für den Tag der Kühlwasser-Legionellen. Die Verordnung sieht unter anderem vor, dass die Anlagen registriert, regelmäßig gewartet, gereinigt und desinfiziert werden müssen. Außerdem müssen regelmäßig Wasserproben entnommen und auf Legionellen untersucht werden. Die Ergebnisse müssen an die zuständigen Behörden gemeldet werden.

Eine Legionellose äußert sich meist durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen. In schweren Fällen kann es zu Atemnot, Lungenversagen oder Multiorganversagen kommen. Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Legionellen oder Antikörpern im Blut oder Urin oder durch den Nachweis von Erbgut der Bakterien im Auswurf oder in der Lunge. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, die möglichst frühzeitig begonnen werden sollten.

Nach dem Infektionsschutzgesetz ist eine Legionellose meldepflichtig. Im Jahr 2020 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 1.265 Fälle von Legionellose gemeldet, davon 1.234 ambulant erworbene Fälle und 31 nosokomiale Fälle (im Krankenhaus erworbene Fälle). Die meisten Erkrankungen wurden durch Legionella pneumophila Serogruppe 1 verursacht, die als besonders pathogen gilt. Die Erkrankungshäufigkeit variiert je nach Bundesland, Alter und Geschlecht. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, ältere Menschen häufiger als jüngere Menschen.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Falco-Tussauds-Wien-dn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Edison_and_phonograph_edit1-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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