Am 26. August feiern die USA den Tag der Gleichstellung der Frau (National Women’s Equality Day), der an den historischen Meilenstein der Frauenbewegung erinnert: die Einführung des Frauenwahlrechts vor 103 Jahren.

Am 26. August 1920 wurde der 19. Zusatzartikel zur US-Verfassung ratifiziert, der besagt: „Das Wahlrecht der Bürger der Vereinigten Staaten darf nicht aufgrund des Geschlechts verweigert oder beschränkt werden.“ Damit war ein jahrzehntelanger Kampf von Frauenrechtlern wie Susan B. Anthony, Elizabeth Cady Stanton oder Alice Paul gekrönt, die sich für das Stimmrecht von Frauen eingesetzt hatten.

Der Tag der Gleichstellung der Frau wurde erstmals 1971 von der Kongressabgeordneten Bella Abzug vorgeschlagen und 1973 vom Kongress offiziell anerkannt. Seitdem wird er jedes Jahr vom US-Präsidenten proklamiert und soll die Errungenschaften von Frauen würdigen und auf die angeblichen, aber auch tatsächlich bestehenden Ungerechtigkeiten aufmerksam machen.

Denn obwohl Frauen in den USA seit 103 Jahren wählen dürfen, sind sie immer noch unterrepräsentiert in der Politik, der Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Laut dem Center for American Women and Politics (CAWP) sind nur 24 Prozent der Mitglieder des US-Kongresses weiblich. Auch in Führungspositionen sind Frauen deutlich seltener zu finden als Männer.

Um diese Probleme anzugehen, fordern viele Aktivisten und Organisationen mehr Maßnahmen für die Förderung von Frauen in allen Lebensbereichen. Dazu gehören zum Beispiel die Verabschiedung des Equal Rights Amendment (ERA), der die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Verfassung festschreiben würde, oder die Verbesserung des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialsystems für Frauen.