Am 29. August 1966 schrieben die Beatles Musikgeschichte. An diesem Tag gaben sie ihr letztes Konzert vor zahlendem Publikum im Candlestick Park in San Francisco. Es war das Ende einer Ära, die von Hysterie, Innovation und Kontroversen geprägt war.
Die Beatles waren die erfolgreichste und einflussreichste Band der 1960er Jahre. Sie eroberten die Welt mit ihrer Musik, ihrem Charme und ihrem Stil. Sie lösten die sogenannte “Beatlemania” aus, ein Phänomen, das Millionen von Fans in Ekstase versetzte. Sie experimentierten mit verschiedenen Genres, Techniken und Instrumenten und schufen Meisterwerke wie Rubber Soul, Revolver und Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band.
Doch hinter den Kulissen war nicht alles rosig. Die Beatles hatten mit dem enormen Druck, dem ständigen Rummel und den hohen Erwartungen zu kämpfen. Sie fühlten sich eingeengt, ausgenutzt und unverstanden. Sie hatten kaum noch Zeit für sich selbst, ihre Familien oder ihre künstlerische Entwicklung. Sie waren müde vom Touren, vom Spielen in riesigen Stadien, in denen sie kaum zu hören waren, und vom Umgang mit fanatischen Fans, feindseligen Medien und politischen Konflikten.
Das letzte Konzert der Beatles war daher eine bewusste Entscheidung. Die vier Musiker wollten sich von der Bühne zurückziehen und sich ganz auf das Studio konzentrieren. Sie wollten sich als Künstler weiterentwickeln und neue musikalische Wege beschreiten. Sie wollten auch mehr Kontrolle über ihre Karriere und ihr Leben haben.
Das Konzert im Candlestick Park war jedoch kein triumphaler Abschied. Es war eher eine traurige und resignierte Angelegenheit. Die Beatles spielten vor einem halbleeren Stadion, das nur 25.000 von 42.000 Tickets verkauft hatte. Sie spielten eine kurze Setlist von elf Songs, die sie schon hunderte Male gespielt hatten. Sie spielten ohne viel Enthusiasmus oder Interaktion mit dem Publikum. Sie spielten, als ob sie es hinter sich bringen wollten.
Nach dem Konzert wurden die Beatles in einem Panzerwagen zum Flughafen gefahren. Während des Flugs nach Los Angeles soll George Harrison gesagt haben: „Das war’s jetzt. Ich bin kein Beatle mehr.“ Er drückte damit aus, was alle vier empfanden: Genug ist genug.
Die Beatles haben danach nie wieder gemeinsam vor einem zahlenden Publikum gespielt. Sie haben zwar noch einige Alben aufgenommen, darunter Abbey Road und Let It Be, aber auch diese waren von Spannungen, Streitigkeiten und Auflösungserscheinungen überschattet. Am 10. April 1970 gab Paul McCartney offiziell das Ende der Band bekannt.
Das letzte Konzert der Beatles war somit ein symbolischer Schlusspunkt einer legendären Karriere. Es war auch ein Wendepunkt in der Musikgeschichte, der das Ende einer Ära markierte und den Beginn einer neuen ankündigte.

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