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2. September 1937 – Todestag Pierre de Coubertin

Am 2. September 1937 starb in Genf einer der bedeutendsten Sportpioniere der Geschichte: Pierre de Coubertin, der Gründer der modernen Olympischen Spiele.

Am 2. September 1937 starb in Genf einer der bedeutendsten Sportpioniere der Geschichte: Pierre de Coubertin, der Gründer der modernen Olympischen Spiele. Er war ein französischer Pädagoge, Historiker und Sportfunktionär, der sich für die Wiederbelebung des antiken olympischen Ideals einsetzte. Sein Motto “Citius, altius, fortius” (Schneller, höher, stärker) prägte die olympische Bewegung bis heute.

Coubertin wurde am 1. Januar 1863 in Paris geboren. Er entstammte einer alteingesessenen Adelsfamilie, die ihre Wurzeln auf die römischen de Fredis zurückführte. Er studierte an der Sorbonne Kunst, Philologie und Rechtswissenschaften. Die für ihn vorgesehene Offizierskarriere trat er nicht an, widmete sich stattdessen der Pädagogik. Studienreisen führten ihn nach Kanada, in die USA und nach England. Dort kam er mit den Ideen von Thomas Arnold in Berührung. Er kam schließlich zu der Überzeugung, dass in der Erziehung neue Wege unerlässlich seien und wollte durch die sportliche Ausbildung den ganzen Menschen in der Einheit von Körper, Geist und Seele erfassen und formen.

Ab 1880 trat er – beeinflusst durch die archäologischen Ausgrabungen im griechischen Olympia – für eine Wiederbelebung der Olympischen Spiele ein, mit welchen er nationale Egoismen überwinden und zum Frieden und zur internationalen Verständigung beitragen wollte. Der Grenzen überwindende Fortschritt im gesellschaftlichen Bereich sollte durch ein sportliches Rekordstreben symbolisiert werden. Nach Coubertins olympischem Idealbild sollten nur erwachsene, männliche Einzelkämpfer teilnehmen, ähnlich dem antiken Vorbild. Frauen von der Teilnahme an den Spielen auszuschließen, konnte er auf Dauer aber nicht durchsetzen. Der Olympische Kongress von 1914 in Paris beschloss gegen den erklärten Willen Coubertins, dass die Olympiamedaillen von Frauen denselben Wert in der (damals noch offiziellen) Nationenwertung haben sollten, wie die von Männern.

Coubertin war Generalsekretär des französischen Sportverbandes Union des sociétés françaises de sports athlétiques. Er hatte in dieser Eigenschaft regelmäßig Probleme mit Starts seiner Athleten in England, aufgrund der unterschiedlichen Amateurbestimmungen. Als 1891 John Astley Cooper “Pan Britannische Olympische Spiele” initiierte, Astley-Cooper-Komitees schon im ganzen Empire entstanden, kam Coubertin ihm mit internationalen Olympischen Spielen zuvor. 1894 gründete Coubertin das Internationale Olympische Komitee (IOK) und wurde selbst Generalsekretär. Vor 60.000 Zuschauern wurden schließlich am 6. April 1896 in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet, an denen 295 männliche Sportler (ausschließlich Amateure) aus 13 Nationen teilnahmen.

Coubertin war von 1896 bis 1925 der zweite Präsident des IOK und prägte die olympische Bewegung mit seinen Visionen und Reformen. Er entwarf auch die berühmten olympischen Ringe im Jahr 1913 als Symbol für die fünf Kontinente und ihre Einheit. Er förderte auch die kulturelle Dimension der Olympischen Spiele und initiierte den olympischen Kunstwettbewerb in den Bereichen Literatur, Musik, Malerei, Bildhauerei und Architektur.

Coubertin zog sich 1925 aus dem IOK zurück und widmete sich seinen anderen Interessen wie Geschichte, Pädagogik und Philosophie. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel zu verschiedenen Themen. Er war auch ein begeisterter Sportler selbst und nahm an mehreren Sportarten wie Fechten, Rudern, Tennis und Boxen teil. Er gewann sogar eine olympische Goldmedaille im Jahr 1912 für sein Gedicht “Ode an den Sport” im Literaturwettbewerb.

Coubertin starb am 2. September 1937 im Alter von 74 Jahren in Genf. Er wurde in Lausanne beigesetzt, wo sich der Sitz des IOK befindet. Sein Herz wurde jedoch nach seinem Wunsch in einer Gedenkstätte in Olympia bestattet, als Zeichen seiner Verbundenheit mit dem olympischen Geist.

Coubertin gilt als der Vater der modernen Olympischen Spiele und einer der größten Sportförderer der Geschichte. Sein Erbe lebt in den Millionen von Athleten und Zuschauern fort, die alle vier Jahre die olympischen Werte von Exzellenz, Freundschaft und Respekt feiern. Er wurde mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen geehrt, darunter die Goldene Olympische Ehrenmedaille, die höchste Auszeichnung des IOK. Sein Name ist auch mit vielen Institutionen, Stiftungen, Schulen und Sportstätten verbunden, die seine Ideale weitertragen.

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  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
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  • Edison_and_phonograph_edit1-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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