Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit, die viele Menschen in Deutschland betrifft. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung haben schon mehrmals unter Kopfschmerzen gelitten, drei bis vier Prozent leiden sogar täglich darunter.
Der 5. September ist der bundesweite Kopfschmerztag, der von Ärzten, Schmerzforschern und Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen wurde, um auf die verschiedenen Arten und Ausprägungen von Kopfschmerzen aufmerksam zu machen und über Prävention und Therapie zu informieren. Denn Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen: Es gibt über 250 verschiedene Formen, die sich in ihrer Intensität, Dauer, Häufigkeit und Begleitsymptomen unterscheiden.
Die beiden häufigsten Kopfschmerzarten sind der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Der Spannungskopfschmerz ist meist ein dumpfer, drückender Schmerz im ganzen Kopf oder im Nackenbereich, der oft durch Stress, Verspannungen oder Fehlhaltungen ausgelöst wird. Die Migräne ist ein pulsierender, meist einseitiger Schmerz, der mit Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit einhergeht und durch hormonelle Schwankungen, Nahrungsmittel oder Wetterwechsel provoziert werden kann.
Die Diagnose von Kopfschmerzen erfolgt in der Regel durch eine ausführliche Anamnese, bei der der Arzt den Patienten nach seinen Beschwerden, seiner Krankengeschichte und seinen Lebensgewohnheiten befragt. Dabei kann es hilfreich sein, ein Kopfschmerztagebuch zu führen, in dem die Häufigkeit, Dauer, Intensität und Auslöser der Schmerzen festgehalten werden.
Die Behandlung von Kopfschmerzen richtet sich nach der Art und Schwere der Schmerzen. In vielen Fällen können einfache Maßnahmen wie Ruhe, Entspannung, Massage oder Kälteanwendungen Linderung bringen. Auch pflanzliche Mittel wie Pfefferminzöl können bei Spannungskopfschmerzen helfen. Bei stärkeren oder häufigeren Schmerzen können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Allerdings sollte dies nicht zu oft geschehen, da sonst das Risiko besteht, einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu entwickeln, der durch den übermäßigen Gebrauch von Schmerzmitteln selbst verursacht wird.
Bei chronischen oder schwer behandelbaren Kopfschmerzen können auch andere Therapieformen zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel Biofeedback, Verhaltenstherapie, Physiotherapie oder Akupunktur. Diese zielen darauf ab, die Schmerzwahrnehmung zu verändern, die Auslöser zu vermeiden oder zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Der bundesweite Kopfschmerztag soll dazu beitragen, das Bewusstsein für diese weit verbreitete Erkrankung zu schärfen und die Betroffenen zu ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen. Denn Kopfschmerzen sind kein Schicksal, sondern können behandelt werden.
