Am 21. September 1860 starb Arthur Schopenhauer, einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des 19. Jahrhunderts. Sein Werk, das Erkenntnistheorie, Metaphysik, Ästhetik und Ethik umfasst, ist von einem pessimistischen Blick auf die menschliche Existenz geprägt. Schopenhauer sah die Welt als Wille und Vorstellung, die von einem irrationalen und leidvollen Streben nach Leben beherrscht wird. Nur in der Kunst und in der Mitleidsethik fand er einen Ausweg aus dieser Misere.
Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig geboren, als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns und einer Schriftstellerin. Er erhielt eine umfassende Bildung, die ihn mit der Philosophie Kants und Platons sowie mit den indischen Religionen vertraut machte. Er studierte Medizin und Philosophie in Göttingen und Berlin, wo er die idealistischen Systeme von Fichte, Schelling und Hegel ablehnte. Er promovierte 1813 in Jena mit einer Dissertation über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde.
1818 veröffentlichte er sein Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung, das jedoch kaum Beachtung fand. Schopenhauer war verbittert über den Erfolg seiner philosophischen Gegner und zog sich nach Frankfurt am Main zurück, wo er bis zu seinem Tod am 21. September 1860 lebte. Er führte ein einsames und exzentrisches Leben, das nur von seiner Liebe zu den Tieren, vor allem zu seinem Pudel Atman, aufgehellt wurde. Er schrieb weitere Werke, wie Über das Sehen und die Farben (1816), Über die Freiheit des menschlichen Willens (1839), Über die Grundlage der Moral (1840) und Parerga und Paralipomena (1851), die seine Philosophie ergänzten und erweiterten.
Schopenhauers Einfluss auf die Philosophie, die Literatur und die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts war enorm. Er inspirierte unter anderem Nietzsche, Freud, Wagner, Tolstoi, Kafka, Mann und Wittgenstein. Seine Schriften zeichnen sich durch einen klaren und lebendigen Stil aus, der oft von Ironie und Sarkasmus durchzogen ist. Er gilt als einer der ersten Vertreter eines subjektiven Idealismus und eines metaphysischen Voluntarismus. Er war auch ein Anhänger des Buddhismus, was sich in seiner Lehre von der Erlösung vom Willen widerspiegelt.
Für Besserwisser hier einige der berühmtesten Zitate von Arthur Schopenhauer:
- „Das Leben ist ein Geschäft, das die Ware nicht deckt.“
- „Die Welt ist meine Vorstellung: – Dies ist eine Wahrheit, welche in Beziehung auf jedes lebende und erkennende Wesen gilt; wiewohl der Mensch allein sie in das reflektierte abstrakte Bewusstsein bringen kann.“
- „Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.“
- „Die Tiere sind durchaus wie wir unglückliche Geschöpfe; nur dass ihr Unglück nicht so viel Gedanken hat.“
- „Die Musik ist eine ganz besondere Offenbarung höherer Welten.“
- „Das Mitleid ist das Fundament der Moral.“
- „Der Tod ist das große Geheimnis der Existenz; denn wir sind Wesen, welche ebenso sehr zum Sterben als zum Leben bestimmt sind.“

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