Heute vor 78 Jahren starb einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts: Béla Bartók. Er wurde am 25. März 1881 in Groß-Sankt-Nikolaus im damaligen Österreich-Ungarn geboren und zeigte schon früh eine außergewöhnliche musikalische Begabung. Er studierte Klavier und Komposition in Budapest und wurde später Professor für Klavier an der Franz-Liszt-Musikakademie. Er schuf ein umfangreiches Werk, das von der ungarischen und osteuropäischen Volksmusik beeinflusst war, aber auch neue harmonische und rhythmische Elemente einführte.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Oper “Herzog Blaubarts Burg”, die Ballette “Der wunderbare Mandarin” und “Der holzgeschnitzte Prinz”, die “Rumänischen Volkstänze” für Klavier, die “Musik für Streicher, Schlagzeug und Celesta” und das “Konzert für Orchester”. Er war auch ein bedeutender Musikethnologe, der über 10.000 Volkslieder aus verschiedenen Regionen sammelte und analysierte.

Bartók war ein überzeugter Antifaschist, der sich gegen den Nationalsozialismus und den Horthy-Faschismus in Ungarn stellte. Er emigrierte 1940 in die USA, wo er jedoch wenig Anerkennung fand und unter finanziellen Schwierigkeiten litt. Er starb am 26. September 1945 in New York an Leukämie. Sein Leichnam wurde erst 1988 nach Ungarn überführt und mit einem Staatsbegräbnis geehrt.

Bartók gilt als einer der Wegbereiter der modernen Musik, der viele spätere Komponisten wie Igor Strawinsky, György Ligeti, Pierre Boulez oder Steve Reich beeinflusste. Seine Musik ist geprägt von einer großen Vielfalt an Ausdrucksformen, von lyrischer Schönheit bis zu dramatischer Spannung, von folkloristischer Anmut bis zu avantgardistischer Schärfe. Er hinterließ ein reiches musikalisches Erbe, das bis heute fasziniert und inspiriert.