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2. Oktober 2023 – Geburtstag von Mahatma Gandhi

Heute, am 2. Oktober, ist der Geburtstag von Mahatma Gandhi, dem berühmten indischen Freiheitskämpfer und Pazifisten.

Heute, am 2. Oktober, ist der Geburtstag von Mahatma Gandhi, dem berühmten indischen Freiheitskämpfer und Pazifisten. Gandhi wurde 1869 in Gujarat geboren und studierte Jura in London. Er setzte sich für die Rechte der Inder in Südafrika und Indien ein, die unter der britischen Kolonialherrschaft litten. Er entwickelte die Methode des gewaltlosen Widerstands, die auf den Prinzipien der Wahrheit, Gewaltlosigkeit und Selbstbestimmung beruhte.

Gandhi ging 1893 nach Südafrika, um als Rechtsanwalt zu arbeiten. Dort erlebte er am eigenen Leib die Diskriminierung und Unterdrückung der Inder durch die weiße Minderheit. Er wurde aus einem Zug geworfen, weil er sich weigerte, seinen Platz in der ersten Klasse aufzugeben. Er wurde geschlagen, weil er auf einem Bürgersteig ging. Er wurde verhaftet, weil er sich nicht an die rassistischen Gesetze hielt. Diese Erfahrungen prägten ihn nachhaltig und weckten seinen politischen Aktivismus.

Er gründete eine Zeitung namens Indian Opinion, um über die Lage der Inder in Südafrika zu berichten. Er organisierte Proteste gegen die diskriminierenden Gesetze, wie die Registrierungspflicht für Inder oder das Verbot von gemischten Ehen. Er rief seine Landsleute dazu auf, zivilen Ungehorsam zu leisten und sich nicht gewaltsam zu wehren. Er verbrannte öffentlich seine Registrierungskarte und führte einen Marsch von Tausenden von Indern über die Grenze nach Transvaal durch. Er wurde mehrmals verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.

In Südafrika entwickelte Gandhi seine Philosophie des Satyagraha, was “Beharren auf der Wahrheit” bedeutet. Er glaubte, dass man durch Gewaltlosigkeit, Liebe und Selbstopferung die Herzen der Unterdrücker erreichen und sie zur Einsicht bringen könne. Er sah sich selbst als einen Suchenden nach der Wahrheit, die er in allen Religionen fand. Er praktizierte Askese, Vegetarismus und Meditation als Mittel zur Reinigung seiner Seele.

Gandhi blieb 21 Jahre in Südafrika und kehrte erst 1914 nach Indien zurück. Dort wurde er als ein Nationalheld empfangen und schloss sich der indischen Unabhängigkeitsbewegung an.

In Indien übernahm Gandhi bald die Führung der Kongresspartei, die für die Unabhängigkeit von Großbritannien kämpfte. Er organisierte mehrere landesweite Kampagnen gegen die britische Herrschaft, wie den Nichtkooperationskampf von 1920-1922, die Zivilen Ungehorsamskampagne von 1930-1934 und die Quit-India-Bewegung von 1942. Er forderte die Inder auf, britische Waren zu boykottieren, Steuern zu verweigern, Schulen und Gerichte zu meiden und sich selbst zu regieren. Er führte den berühmten Salzmarsch an, bei dem er mit Tausenden von Anhängern 390 Kilometer zu Fuß zum Meer ging, um dort symbolisch Salz zu gewinnen, was den Briten vorbehalten war. Er wurde mehrmals verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.

Gandhi kämpfte nicht nur für die politische Unabhängigkeit Indiens, sondern auch für eine soziale und moralische Erneuerung. Er kritisierte das indische Kastensystem, das Millionen von Menschen als Unberührbare ausgrenzte und erniedrigte. Er nannte sie Harijans, was “Kinder Gottes” bedeutet. Er setzte sich für ihre Gleichberechtigung und Integration ein. Er lebte selbst in Ashrams, wo er mit ihnen zusammenarbeitete und betete. Er forderte auch die Gleichstellung der Frauen und ihre Beteiligung an der Unabhängigkeitsbewegung.

Gandhi war ein Anhänger des Hinduismus, aber er respektierte auch andere Religionen. Er glaubte an die Einheit aller Menschen und an die Gewaltlosigkeit als universelles Prinzip. Er war gegen die Teilung Indiens in einen hinduistischen und einen muslimischen Staat, wie es die Briten vorschlugen. Er versuchte, den religiösen Hass und die Gewalt zwischen Hindus und Muslimen zu verhindern, indem er fastete und betete. Er wurde am 30. Januar 1948 von einem fanatischen Hindu erschossen, der ihn für den Verlust von Pakistan verantwortlich machte.

Gandhi hat mit seinem Leben und seiner Lehre einen tiefen Eindruck in der Welt hinterlassen. Er hat gezeigt, dass es möglich ist, mit gewaltlosen Mitteln gegen eine übermächtige Unterdrückung zu kämpfen und zu siegen. Er hat ein Vorbild für andere Freiheitsbewegungen geschaffen, wie die Bürgerrechtsbewegung in den USA unter Martin Luther King oder die Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika unter Nelson Mandela. Er hat eine Ethik der Gewaltlosigkeit, der Wahrheit und der Liebe formuliert, die für alle Menschen gültig ist. Er hat eine Vision von einem gerechten und friedlichen Indien entworfen, die noch immer aktuell ist.

Gandhi ist bis heute eine Quelle der Inspiration für viele Menschen, die sich für Frieden, Menschenrechte und Gewaltfreiheit einsetzen. Sein Geburtstag wird von den Vereinten Nationen als Internationaler Tag der Gewaltlosigkeit gefeiert. Sein Name steht für Mut, Weisheit und Mitgefühl.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Falco-Tussauds-Wien-dn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Edison_and_phonograph_edit1-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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