Am 2. Oktober wird weltweit der Internationale Tag der Gewaltlosigkeit begangen, um an die Bedeutung und die Kraft der gewaltfreien Methoden zur Lösung von Konflikten und zur Förderung von Frieden und Menschenrechten zu erinnern. Das Datum wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 2007 gewählt, um den Geburtstag von Mahatma Gandhi zu ehren, dem Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung und dem Pionier der Philosophie und Strategie der Gewaltlosigkeit.
Gandhi war ein überzeugter Verfechter des gewaltlosen Widerstands gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien, der durch Aktionen wie den berühmten “Salzmarsch” im Jahr 1930 bekannt wurde. Er glaubte, dass Gewaltlosigkeit nicht nur eine Taktik, sondern eine Lebensweise sei, die auf Wahrheit, Liebe und Mitgefühl beruhe. Er inspirierte viele andere Anführer und Bewegungen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Freiheit einsetzten, wie Martin Luther King Jr., Nelson Mandela, die Dalai Lama und die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai.
Der Internationale Tag der Gewaltlosigkeit soll die Öffentlichkeit für die Prinzipien und Werte der Gewaltlosigkeit sensibilisieren und zu Bildungs- und Kulturaktivitäten anregen, die das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer friedlichen Koexistenz fördern. Die Vereinten Nationen rufen alle Nationen und Menschen auf, jegliche Feindseligkeiten an diesem Tag einzustellen und sich stattdessen für den Dialog, die Verständigung und die Zusammenarbeit einzusetzen.
In vielen Ländern finden an diesem Tag verschiedene Veranstaltungen statt, wie Friedensmärsche, Konferenzen, Workshops, Ausstellungen, Konzerte und Meditationen. Einige Beispiele sind:
- In Indien organisiert die Gandhi Peace Foundation eine Reihe von Programmen, um das Leben und Werk Gandhis zu würdigen und seine Botschaft der Gewaltlosigkeit zu verbreiten. Dazu gehören Vorträge, Diskussionen, Filmvorführungen, Kunstwettbewerbe und Friedensgebete.
- In Deutschland veranstaltet die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) eine Kampagne unter dem Motto “Gewaltfrei handeln – Konflikte ohne Waffen lösen”. Die Kampagne zielt darauf ab, die Öffentlichkeit über die verschiedenen Formen von Gewalt aufzuklären und Alternativen aufzuzeigen, wie zivile Konfliktbearbeitung, Mediation, gewaltfreie Intervention und ziviler Ungehorsam.
- In Frankreich findet in Paris eine interreligiöse Feier statt, die von der Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert wird. Die Feier bringt Vertreter verschiedener Religionen zusammen, um gemeinsam für den Frieden zu beten und sich für den Dialog und die Solidarität einzusetzen.
Der Internationale Tag der Gewaltlosigkeit ist eine Gelegenheit, sich an die Kraft des friedlichen Widerstands zu erinnern und sich für eine Welt ohne Krieg, Hass und Gewalt einzusetzen. Wie Gandhi sagte: “Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.”

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