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8. Oktober 1883 – Geburtstag Otto Heinrich Warburg

Heute vor 140 Jahren wurde Otto Heinrich Warburg geboren, einer der bedeutendsten Biochemiker und Physiologen des 20. Jahrhunderts.

Heute vor 140 Jahren wurde Otto Heinrich Warburg geboren, einer der bedeutendsten Biochemiker und Physiologen des 20. Jahrhunderts. Warburg erhielt 1931 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Entdeckung der Atmungsenzyme, die eine Schlüsselrolle im Zellstoffwechsel spielen. Er war auch der erste, der nachwies, dass Krebszellen ohne Sauerstoff leben können, was neue Wege für die Krebsforschung eröffnete.

Warburg wurde am 8. Oktober 1883 in Freiburg im Breisgau als Sohn des Physikers Emil Warburg geboren. Er studierte Chemie bei dem berühmten Emil Fischer in Berlin und promovierte dort 1906. Dann setzte er seine Studien in Heidelberg fort, wo er 1911 einen medizinischen Doktorgrad erlangte. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Kavallerist und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Nach dem Krieg wurde er zum außerplanmäßigen Professor an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem berufen. Dort widmete er sich der Erforschung der Zellatmung und der Fotosynthese, wobei er eine neuartige Methode zur Messung von Gasumsätzen bei Stoffwechselvorgängen entwickelte (der sogenannte Warburg-Apparat). Er entdeckte die Flavine und das Nikotinamid als wichtige Wasserstoffüberträger und isolierte das Cytochrom c, das den Sauerstoff in der Atmungskette überträgt.

Für seine bahnbrechenden Arbeiten erhielt er 1931 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Im selben Jahr wurde er Direktor des neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Instituts für Zellphysiologie, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 leitete. Eine seiner wichtigsten Erkenntnisse war, dass Krebszellen einen anaeroben Stoffwechsel haben können, das heißt, sie können ohne Sauerstoff leben und sich vermehren. Dies nannte er die Warburg-Hypothese, die bis heute Gegenstand intensiver Forschung ist.

Warburg war nicht nur ein herausragender Wissenschaftler, sondern auch eine faszinierende Persönlichkeit. Er war ein passionierter Reiter, ein begabter Musiker und ein engagierter Pazifist. Er hatte viele Freunde und Bewunderer unter seinen Kollegen, aber auch einige Feinde und Kritiker. Er überlebte zwei Weltkriege und das NS-Regime, obwohl er jüdischer Abstammung war. Er blieb unverheiratet und kinderlos, aber hinterließ ein reiches wissenschaftliches Erbe.

Otto Heinrich Warburg war ein Pionier der Zellphysiologie, der unser Verständnis von den grundlegenden Prozessen des Lebens revolutionierte. Sein Werk hat zahlreiche weitere Forscher inspiriert und beeinflusst, wie George Wald, Hugo Theorell, Hans Adolf Krebs und Otto Meyerhof, die ebenfalls Nobelpreise erhielten.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Falco-Tussauds-Wien-dn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Edison_and_phonograph_edit1-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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