Er gilt als einer der größten Opernkomponisten aller Zeiten: Giuseppe Verdi, der am 10. Oktober 1813 in einem kleinen Dorf im heutigen Italien geboren wurde. Seine Werke wie Rigoletto, La traviata, Aida oder Otello begeistern bis heute Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt.
Verdi wuchs in einfachen Verhältnissen auf, zeigte aber schon früh ein außergewöhnliches musikalisches Talent. Er erhielt Unterricht vom Organisten im nahe gelegenen Busseto und wurde später von einem wohlhabenden Mäzen gefördert, der ihm den Besuch des Gymnasiums und eine musikalische Ausbildung in Mailand ermöglichte. Dort wurde er Schüler von Vincenzo Lavigna, einem Schüler des berühmten Komponisten Giovanni Paisiello.
Verdis erste Oper, Oberto conte di San Bonifacio, wurde 1839 an der Mailänder Scala mit Erfolg uraufgeführt. Doch sein privates Glück war nur von kurzer Dauer: Seine Frau Margherita und seine beiden Kinder starben innerhalb von zwei Jahren an Krankheiten. Verdi war tief erschüttert und wollte das Komponieren aufgeben. Erst nach über einem Jahr konnte er sich zu einem neuen Werk überreden lassen: Nabucodonosor, später Nabucco genannt. Diese Oper wurde zum sensationellen Erfolg und machte Verdi über Nacht berühmt. Vor allem der Chor der Gefangenen, Va, pensiero, wurde zu einer Hymne der italienischen Unabhängigkeitsbewegung.
In den folgenden Jahren schuf Verdi eine Reihe von Meisterwerken, die zu den Grundpfeilern des Opernrepertoires gehören: Ernani, Macbeth, Luisa Miller, Rigoletto, Il trovatore, La traviata, Les Vêpres siciliennes, Simon Boccanegra, Un ballo in maschera, La forza del destino, Don Carlos und Aida. Er arbeitete mit berühmten Librettisten wie Francesco Maria Piave, Salvatore Cammarano und Arrigo Boito zusammen und verfeinerte seine musikalische Sprache und Dramaturgie. Er zeichnete seine Figuren mit großer psychologischer Tiefe und verband seine eingängigen Melodien mit einer raffinierten Harmonik und Instrumentation.
Verdi war nicht nur ein genialer Komponist, sondern auch ein engagierter Bürger. Er beteiligte sich aktiv an der italienischen Einigungsbewegung und wurde 1861 als Abgeordneter ins Parlament gewählt. Er setzte sich für soziale und kulturelle Belange ein und gründete unter anderem ein Altersheim für Musiker in Mailand. Er war auch ein erfolgreicher Landwirt und besaß mehrere Güter in seiner Heimatregion.
Verdis letzte Opern waren nach Werken von William Shakespeare komponiert: Otello (1887) und Falstaff (1893). Sie gelten als seine reifsten und originellsten Schöpfungen und zeigen seinen unvergleichlichen Humor und seine Meisterschaft im Umgang mit dem Orchester. Verdi starb am 27. Januar 1901 in Mailand im Alter von 87 Jahren. Sein Begräbnis wurde zu einer nationalen Trauerfeier, an der Zehntausende von Menschen teilnahmen. Seine Musik lebt jedoch weiter und erfreut Generationen von Opernliebhabern mit ihrer Schönheit und Kraft.

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