Am 16. Oktober 2023 wäre Angela Lansbury 98 Jahre alt geworden. Die britisch-amerikanische Schauspielerin, Sängerin und Autorin blickte auf eine beeindruckende Karriere zurück, die acht Jahrzehnte umspannte und zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen eingebracht hat.
Angela Lansbury wurde 1925 in London als Tochter einer irischen Schauspielerin und eines englischen Politikers geboren. Sie wuchs in einer künstlerisch geprägten Familie auf, zu der auch ihr Großvater George Lansbury, ein bekannter sozialistischer Führer, gehörte. Mit 14 Jahren emigrierte sie mit ihrer Mutter nach Amerika, um dem Zweiten Weltkrieg zu entkommen. Dort begann sie ihre Schauspielkarriere in Nachtclubs und Kabaretts, bevor sie 1942 einen Vertrag bei MGM unterschrieb.
Ihr Leinwanddebüt gab sie 1944 in dem Film Das Haus der Lady Alquist, für den sie ihre erste Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin erhielt. Im selben Jahr spielte sie auch in National Velvet an der Seite von Elizabeth Taylor. Ein Jahr später wurde sie erneut für den Oscar nominiert, diesmal für ihre Rolle in Das Bildnis des Dorian Gray. Sie erschien in elf weiteren MGM-Filmen, meist in Nebenrollen, und nachdem ihr Vertrag 1952 endete, begann sie ihre kinematografische Arbeit mit Theaterauftritten zu ergänzen. Lansbury wurde in dieser Zeit weitgehend als B-Star angesehen, aber ihre Rolle in Botschafter der Angst (1962) erhielt breite Anerkennung und wird häufig als eine ihrer besten Leistungen eingestuft.
Lansbury wechselte zum Musicaltheater und erlangte Ruhm für die Hauptrolle im Broadway-Musical Mame (1966), für das sie ihren ersten Tony Award gewann und zu einer Ikone der Schwulenbewegung wurde. Inmitten von Schwierigkeiten in ihrem Privatleben zog Lansbury 1970 von Kalifornien nach Irland’s County Cork. Sie setzte ihre Theater- und Kinofilmauftritte während dieses Jahrzehnts fort, darunter Hauptrollen in den Musical Gypsy, Sweeney Todd und The King and I sowie im Disney-Film Mary Poppins (1971).
Lansbury wechselte 1984 ins Fernsehen und erlangte weltweiten Ruhm als die Detektivin Jessica Fletcher in der amerikanischen Krimiserie Mord ist ihr Hobby, die bis 1996 zwölf Staffeln lang lief und zu einer der am längsten laufenden und beliebtesten Detektivserien in der Fernsehgeschichte wurde. Durch Corymore Productions, eine Firma, die sie zusammen mit ihrem Ehemann Peter Shaw besaß, übernahm Lansbury die Eigentümerschaft der Serie und war in den letzten vier Staffeln deren ausführende Produzentin. Sie widmete sich auch der Synchronarbeit und trug zu animierten Filmen wie Die Schöne und das Biest (1991) und Anastasia (1997) bei.
Im 21. Jahrhundert tourte sie mit mehreren Theaterproduktionen und trat in Familienfilmen wie Nanny McPhee (2005) und Mary Poppins Returns (2018) auf.
Lansbury war zweimal verheiratet, zuerst mit dem Schauspieler Richard Cromwell von 1945 bis 1946, dann mit dem Filmproduzenten Peter Shaw von 1949 bis zu seinem Tod im Jahr 2003. Sie hatte zwei Kinder, Anthony und Deirdre, sowie einen Stiefsohn, David.
Lansbury wurde im Laufe ihrer Karriere mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Ehrenoscar für ihr Lebenswerk im Jahr 2013, der Lifetime Achievement Award von BAFTA im Jahr 2014, der Lifetime Achievement Tony Award im Jahr 2022 und die Ernennung zur Dame Commander of the British Empire durch Königin Elisabeth II. im Jahr 2014. Sie wurde auch zur Disney-Legende ernannt und erhielt die National Medal of Arts, die höchste Auszeichnung für Künstler in den USA.
Angela Lansbury starb am 11. Oktober 2022 friedlich im Schlaf in ihrem Haus in Los Angeles, wie ihre Familie in einer Erklärung mitteilte. Ihr Tod kam fünf Tage vor ihrem 97. Geburtstag. Angela Lansbury war eine Legende des Showgeschäfts, die Generationen von Zuschauern und Fans mit ihrer Vielseitigkeit, ihrem Talent und ihrem Charme begeistert hat.

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