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20. Oktober 2023 – Tag der Allee

Am 20. Oktober ist der Tag der Allee, ein bundesweiter Aktionstag, der die Bedeutung und den Schutz von Alleen in den Fokus rückt.

Am 20. Oktober ist der Tag der Allee, ein bundesweiter Aktionstag, der die Bedeutung und den Schutz von Alleen in den Fokus rückt. Alleen sind nicht nur ein prägender Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz. Doch viele Alleen sind bedroht, sei es durch Straßenbau, Krankheiten oder mangelnde Pflege. Deshalb fordern die Initiatoren des Tags der Allee mehr Engagement von Politik, Verwaltung und Bürgern für den Erhalt und die Neuanlage von Alleen.

Alleen sind Baumreihen, die entlang von Straßen, Wegen oder Gewässern gepflanzt werden. Sie haben eine lange Tradition in Deutschland und sind vor allem in den ostdeutschen Bundesländern verbreitet. Die ältesten Alleen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und dienten als repräsentative Zufahrten zu Schlössern und Herrenhäusern. Später wurden Alleen auch aus praktischen Gründen angelegt, zum Beispiel als Windschutz, Schattenspender oder Orientierungshilfe.

Heute haben Alleen vor allem eine ökologische Funktion. Sie bieten Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die auf die besonderen Bedingungen in den Baumkronen angewiesen sind. Dazu gehören Vögel, Fledermäuse, Insekten, Kleinsäuger und Pilze. Alleen verbinden zudem verschiedene Biotope miteinander und ermöglichen so den Austausch von Genen und Individuen. Außerdem speichern Alleen Kohlenstoff, produzieren Sauerstoff, filtern Staub und Schadstoffe und senken die Lufttemperatur.

Doch trotz ihrer vielfältigen Vorteile sind viele Alleen in Gefahr. Laut einer Studie des Bundesamts für Naturschutz aus dem Jahr 2017 sind in Deutschland seit 1990 rund 30 Prozent der Alleen verschwunden. Die Hauptursachen dafür sind der Ausbau und die Verbreiterung von Straßen, die zu einer Rodung oder Beschädigung der Bäume führen. Auch Krankheiten wie das Eschentriebsterben oder der Kastanienrindenkrebs bedrohen viele Alleen. Hinzu kommt ein Mangel an Pflege und Nachpflanzung, der zu einer Überalterung und einem Verlust an Artenvielfalt führt.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben sich vier Organisationen zusammengeschlossen und den Tag der Allee ins Leben gerufen: der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Alleenschutzgemeinschaft (ASG), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SdW) und die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße. Seit 2008 rufen sie jedes Jahr am 20. Oktober dazu auf, Alleen zu pflanzen, zu pflegen und zu schützen. Zudem küren sie jedes Jahr die “Allee des Jahres”, die sich durch ihre Schönheit, Geschichte, Artenvielfalt oder aktuelle Situation auszeichnet.

Zum Tag der Allee wird jedes Jahr die „Allee des Jahres“ gekürt. Aus 180 Beiträgen des bundesweiten Fotowettbewerbes hat die Jury das Bild „Linden-Allee im Raureif“ von Erik Peretzke und Jella Schnirch für die „Allee des Jahres 2023“ausgewählt. Die Lindenallee liegt östlich von Havelberg in Sachsen-Anhalt. Sie ist 1,3 km lang. 

Der Tag der Allee ist eine gute Gelegenheit, um auf die Bedeutung von Alleen aufmerksam zu machen und sich für ihren Erhalt einzusetzen. Denn Alleen sind mehr als nur Baumstraßen – sie sind ein Stück deutscher Identität, ein Geschenk der Natur und ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Falco-Tussauds-Wien-dn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Edison_and_phonograph_edit1-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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