Stottern ist eine Sprechstörung, die etwa ein Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Menschen, die stottern, haben Schwierigkeiten, ihren Redefluss flüssig zu gestalten. Sie wiederholen oder dehnen Laute, Silben oder Wörter aus oder bleiben in ihrer Sprechbewegung stecken. Stottern kann auch von körperlichen Anzeichen wie Zucken, Verkrampfen oder Atemproblemen begleitet sein. Stottern kann sich auf das Selbstwertgefühl, die sozialen Beziehungen und die berufliche Entwicklung der Betroffenen auswirken.
Um die Öffentlichkeit für die Herausforderungen, die stotternde Menschen bewältigen müssen, zu sensibilisieren und für mehr Verständnis und Akzeptanz zu werben, wurde 1998 der 22. Oktober zum Welttag des Stotterns erklärt. Der Welttag des Stotterns, auch International Stuttering Awareness Day (ISAD) genannt, wird jedes Jahr von verschiedenen Organisationen und Selbsthilfegruppen rund um den Globus mit Aktionen und Veranstaltungen gefeiert.
Zu den Aktivitäten gehören eine Online-Konferenz, die vom 1. bis 31. Oktober stattfindet und sich an Menschen mit einem Interesse an Stottern sowie an Sprachtherapeuten und ihre Klienten richtet; Informationsstände, Filmvorführungen, Vorträge und Diskussionsrunden in verschiedenen Städten; Medienkampagnen, die Fakten über Stottern verbreiten und Vorurteile abbauen; und die Verteilung von grünen Schleifen als Symbol der Solidarität mit stotternden Menschen.
Der Welttag des Stotterns ist auch eine Gelegenheit, die vielen bemerkenswerten Persönlichkeiten zu würdigen, die trotz oder gerade wegen ihres Stotterns einen Beitrag zur Welt geleistet haben. Dazu gehören Wissenschaftler wie Isaac Newton und Charles Darwin, Politiker wie Winston Churchill und Joe Biden, Philosophen wie Aristoteles und Søren Kierkegaard, Künstler wie Marilyn Monroe und Ed Sheeran sowie Sportler wie Tiger Woods und Lewis Hamilton.
Stottern ist kein Hindernis für Erfolg und Glück, aber es erfordert Mut, Selbstvertrauen und Unterstützung. Der Welttag des Stotterns ist eine Erinnerung daran, dass stotternde Menschen nicht allein sind und dass sie eine starke Gemeinschaft haben, die sie ermutigt und unterstützt. Es ist auch eine Einladung an alle, die nicht stottern, sich zu informieren, zuzuhören und Respekt zu zeigen.

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