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4. Dezember 1971 – Erster McDonald’s eröffnet in Deutschland

Vor mehr als einem halben Jahrhundert, am 4. Dezember 1971, eröffnete das erste McDonald’s-Restaurant in Deutschland seine Pforten in München-Giesing.

Vor mehr als einem halben Jahrhundert, am 4. Dezember 1971, eröffnete das erste McDonald’s-Restaurant in Deutschland seine Pforten in München-Giesing. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die das Essverhalten der Deutschen veränderte.

Es war ein kalter Dezembertag im Jahr 1971, als in München ein Stück amerikanischer Lebenskultur Einzug hielt. Im Arbeiterviertel Giesing, an der Ecke Tegernseer Landstraße und Martin-Luther-Straße, eröffnete das erste McDonald’s-Restaurant in Deutschland. Die Neugier war groß, die Schlangen waren lang. Die Menschen wollten die berühmten Hamburger probieren, die sie aus Filmen und Fernsehen kannten.

Die Speisekarte war übersichtlich: Es gab nur fünf Produkte zur Auswahl. Ein Hamburger kostete 1,20 Mark, ein Cheeseburger 1,50 Mark, eine Portion Pommes frites 0,80 Mark, ein Milchshake 1,20 Mark und eine Cola 0,60 Mark. Das Konzept war einfach: Schnell, günstig und lecker. Die Gäste bestellten an der Theke, nahmen ihr Essen auf einem Tablett mit und aßen es an einem der 120 Plätze im Restaurant oder nahmen es mit nach Hause.

Die Eröffnung des ersten McDonald’s in Deutschland war das Ergebnis einer langen Suche nach einem geeigneten Standort und einem geeigneten Partner. Der US-Konzern hatte bereits 1967 seine ersten Filialen außerhalb der USA eröffnet, in Kanada und Puerto Rico. 1971 folgte die Expansion nach Europa, zunächst in Amsterdam, dann in München. Der Franchisenehmer für Deutschland war der Unternehmer Theo Sommer, der zuvor eine Tankstellenkette betrieben hatte. Er hatte sich bei einem Besuch in den USA von dem McDonald’s-Konzept überzeugen lassen und einen Vertrag mit dem Konzern geschlossen.

Sommer musste allerdings einige Anpassungen an den deutschen Markt vornehmen. So musste er zum Beispiel die Zutaten für die Burger selbst beschaffen, da es damals noch keine zentrale Lieferkette gab. Er musste auch die deutschen Behörden von der Hygiene und Qualität der Produkte überzeugen, die nach strengen Standards zubereitet wurden. Und er musste die deutschen Gäste von dem neuen Esserlebnis begeistern, das sich von der traditionellen deutschen Küche unterschied.

Das gelang ihm offenbar, denn das erste McDonald’s-Restaurant in Deutschland wurde schnell zu einem Erfolg. Schon bald folgten weitere Filialen in anderen Städten, wie Frankfurt, Hamburg, Berlin und Köln. Heute gibt es über 1.000 McDonald’s-Restaurants in Deutschland, die von 99 Franchise-Nehmern betrieben werden. Rund 65.000 Mitarbeiter aus 114 Nationen arbeiten für den Konzern, der zu einem der größten Arbeitgeber und Ausbilder in der Gastronomiebranche gehört. Die Speisekarte hat sich im Laufe der Zeit erweitert und an die regionalen Vorlieben und Trends angepasst. Neben den klassischen Burgern gibt es heute auch Salate, Wraps, Chicken Nuggets, McFlurry, McCafé und vieles mehr.

McDonald’s hat das Essverhalten der Deutschen verändert und geprägt. Das Unternehmen hat aber auch Kritik auf sich gezogen, zum Beispiel wegen seiner Rolle bei der Umweltzerstörung, der Massentierhaltung, der Verbreitung von Fast Food und der Vermeidung von Steuerzahlungen. Das Unternehmen hat darauf reagiert, indem es seine Nachhaltigkeitsstrategie verbessert, seine Transparenz erhöht und seine soziale Verantwortung betont hat.

50 Jahre nach der Eröffnung des ersten McDonald’s-Restaurants in Deutschland ist der Konzern immer noch eine feste Größe in der deutschen Gastronomielandschaft. Für viele Menschen ist ein Besuch bei McDonald’s ein Stück amerikanischer Traum, für andere ein Symbol der Globalisierung. Für alle ist es ein Ort, an dem man sich treffen, essen und genießen kann.

Bild: Stefan Wust | CC BY-SA 4.0 International
Bild: Stefan Wust – Lizenz: CC BY-SA 4.0

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