Am 29. Juni, ist in den USA der Tag der Kamera (National Camera Day), ein Tag, um die Fotografie und ihre Erfinder zu ehren. Die Fotografie ist eine Kunst, eine Wissenschaft und eine Leidenschaft, die uns ermöglicht, mit Licht zu schreiben. Mit der Kamera können wir die Welt um uns herum festhalten, unsere Geschichten erzählen und unsere Erinnerungen bewahren.

Die Geschichte der Kamera beginnt schon im 4. Jahrhundert vor Christus, als die Chinesen die camera obscura (deutsch: dunkle Kammer) erforschten. Dies war eine einfache Vorrichtung, die aus einem Loch in einer Wand oder einem Kasten bestand, durch das Licht auf eine gegenüberliegende Fläche fiel und dort ein umgekehrtes Abbild der Außenwelt erzeugte. Dies war die Grundlage für die optische Abbildung, die später zur Fotografie führen sollte.

Der erste Schritt zur dauerhaften Fixierung eines Bildes gelang dem Franzosen Joseph Nicéphore Niépce im Jahr 1825. Er erfand die Heliographie, ein Verfahren, das eine achtstündige Belichtung einer lichtempfindlichen Schicht erforderte, um ein Bild zu erzeugen. Dies war das erste bekannte Foto der Geschichte, das den Blick aus dem Fenster seines Anwesens Le Gras zeigte.

Sein Landsmann Louis Jacques Daguerre verbesserte das Verfahren und erfand 1839 die Daguerreotypie, das erste kommerziell erfolgreiche fotografische Verfahren, das ein permanentes Bild auf einer Metallplatte erzeugte. Die Daguerreotypie gilt als die erste praktische Fotografie und löste einen Boom aus. Bald entstanden weitere Verfahren, wie die Kalotypie von William Henry Fox Talbot, die es ermöglichte, mehrere Kopien eines Bildes von einem Negativ zu machen.

Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich die Technik der Kamera rasant weiter. George Eastman erfand 1884 den ersten flexiblen fotografischen Film und 1888 die erste Kodak-Rollfilmkamera. Die Leica I wurde 1925 die erste praktische und kommerziell erfolgreiche 35-mm-Kamera, die bei Fotojournalisten beliebt war. Kodak führte 1935 den Kodachrome ein, den ersten und vielleicht besten Farbdiapositivfilm. Die Polaroid-Land-Kamera von George Land war 1948 die erste Sofortbildkamera der Welt.

Im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert begann das Zeitalter der digitalen Fotografie. Digitale Kameras wurden immer kleiner, leistungsfähiger und erschwinglicher. Heute haben wir eine riesige Auswahl an Kameras für jeden Zweck und Geschmack. Ob wir mit unseren Smartphones spontane Schnappschüsse machen, mit unseren Spiegelreflex- oder Bridgekameras professionelle Fotoshootings veranstalten oder mit unseren GoPro-Kameras actionreiche Abenteuer festhalten wollen, es gibt immer eine passende Kamera dafür.