Am 1. Juli feiern die USA den National U.S. Postage Stamp Day, den Tag der Briefmarke. Es ist ein Tag, der an die Bedeutung und Geschichte der Briefmarke erinnert. Die Briefmarke ist ein kleines Stück Papier, das den Preis für die Zustellung eines Briefes oder eines Pakets darstellt. Sie ist auch ein Zeugnis für die Kultur, die Kunst und die Ereignisse eines Landes.

Die ersten offiziellen US-amerikanischen Briefmarken wurden am 1. Juli 1847 herausgegeben. Sie zeigten die Porträts von Benjamin Franklin und George Washington, zwei wichtigen Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte. Damals waren Briefmarken noch nicht obligatorisch. Der Empfänger konnte die Versandkosten bezahlen, wenn er den Brief erhielt. Erst 1855 wurde die Verwendung von Briefmarken zur Pflicht.

Seitdem haben die USA unzählige Briefmarken mit verschiedenen Motiven, Farben und Formen herausgebracht. Sie spiegeln die Vielfalt und den Reichtum des Landes wider. Es gibt Briefmarken, die berühmte Persönlichkeiten, historische Ereignisse, Naturwunder, Sportarten, Musik, Filme und vieles mehr ehren. Einige Briefmarken sind sehr selten und wertvoll geworden. Sie sind begehrte Objekte für Philatelisten, also Briefmarkensammler.

Philatelie ist die Wissenschaft und das Hobby der Briefmarkenkunde. Philatelisten beschäftigen sich mit der Herkunft, der Gestaltung, der Drucktechnik und dem Wert von Briefmarken. Sie sammeln, ordnen, bewahren und erforschen Briefmarken aus aller Welt. Philatelie ist eine lehrreiche und unterhaltsame Beschäftigung, die das Wissen über Geografie, Geschichte, Kunst und Kultur erweitert.

Auch in Deutschland hat die Briefmarke eine lange und spannende Geschichte. Obwohl es in Deutschland schon sehr früh eine Post gab, kam die erste Briefmarke erst mehr als 100 Jahre später. Erst 1846 – sechs Jahre nach ihrer Erfindung in England – übernahmen auch die ersten deutschen Staaten das Prinzip dieser Postwertmarke.

Die erste deutsche Briefmarke wurde am 1. November 1849 im Großherzogtum Baden ausgegeben. Sie hatte einen Wert von 9 Kreuzern und zeigte das badische Wappen mit einem Greif als Wappentier. Die Farbe war schwarz auf gelbem Papier.

Ab 1850 wurden auch in den anderen deutschen Staaten Briefmarken gedruckt. Als erste Staaten folgten Sachsen, Preußen, Schleswig-Holstein, Hannover und Bayern. 1868 wurde der „Norddeutsche Postbezirk“ gegründet, als erster Schritt zu einem einheitlichen Postwesen.

Nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 wurden ab 1872 Reichspostwertzeichen eingeführt. Sie zeigten das Reichswappen mit dem Reichsadler oder das Porträt von Kaiser Wilhelm I.. Die Farben waren schwarz auf weißem Papier oder rot auf gelbem Papier.

Im Laufe der deutschen Geschichte änderten sich auch die Motive und Symbole auf den Briefmarken. Sie spiegelten die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen wider. So gab es Briefmarken mit dem Hakenkreuz, dem Bundesadler, dem DDR-Wappen oder dem Brandenburger Tor.

Heute werden die deutschen Briefmarken vom Bundesfinanzministerium herausgegeben. Sie zeigen eine Vielfalt von Themen, die die deutsche Kultur, Geschichte, Natur und Kunst repräsentieren. Sie sind auch ein beliebtes Sammelgebiet für Philatelisten aus aller Welt.

Leider hat die Briefmarke in Zeiten der E-Mail und der digitalen Kommunikation an Bedeutung verloren. Immer weniger Menschen schreiben noch handgeschriebene Briefe oder Postkarten und kleben Briefmarken darauf. Das ist schade, denn ein persönlicher Brief ist viel charmanter und emotionaler als eine elektronische Nachricht.