Am 17. September 1966 startete im Deutschen Fernsehen eine Serie, die Fernsehgeschichte schreiben sollte: “Raumpatrouille Orion”. Die Serie war die erste deutsche Science-Fiction-Serie und die erste deutsch-französische Koproduktion im Fernsehen. Die Serie erzählt die Abenteuer der Besatzung des Raumschiffs Orion, das im Jahr 3000 die Erde vor außerirdischen Bedrohungen schützen soll.

Die Serie wurde von Rolf Honold konzipiert, der auch die Drehbücher für die sieben Folgen schrieb. Die Regie führte Michael Braun, der später auch für “Das Traumschiff” bekannt wurde. Die Hauptrollen spielten Dietmar Schönherr als Commander Cliff Allister McLane, Eva Pflug als Leutnant Tamara Jagellovsk, Wolfgang Völz als Mario de Monti und Claus Holm als Hasso Sigbjörnson. Die Musik stammte von Peter Thomas, der einen unverwechselbaren Soundtrack mit elektronischen Klängen schuf.

Die Serie war ein großer Erfolg bei den Zuschauern und erreichte bei der Erstausstrahlung Einschaltquoten von bis zu 56 %. Die Serie wurde auch in Frankreich, Italien, Spanien und anderen Ländern ausgestrahlt und erlangte Kultstatus. Die Serie beeinflusste viele spätere Science-Fiction-Produktionen, wie zum Beispiel “Star Trek”, “Star Wars” oder “Babylon 5”. Die Serie wurde mehrmals wiederholt und ist auch heute noch auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Die Serie zeichnete sich durch eine originelle Mischung aus futuristischen Elementen und Alltagsgegenständen aus. So wurden zum Beispiel Haartrockner als Laserpistolen, Aschenbecher als Schaltknöpfe oder Bügeleisen als Steuergeräte verwendet. Die Serie spielte mit den damaligen Vorstellungen von der Zukunft, wie zum Beispiel der Raumfahrt, der künstlichen Intelligenz oder der Überbevölkerung. Die Serie hatte aber auch einen kritischen Unterton und thematisierte Fragen wie den Kalten Krieg, den Rassismus oder die Umweltzerstörung.

Die Serie gilt als ein Meilenstein der deutschen Fernsehkultur und hat bis heute viele Fans. Sie wurde mehrmals ausgezeichnet, unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Goldenen Bildschirm und dem Deutschen Fernsehpreis. Die Serie wurde auch mehrmals parodiert, zum Beispiel von Otto Waalkes, Bully Herbig oder Oliver Kalkofe. Die Serie hat einen festen Platz in der deutschen Popkultur und ist ein Zeugnis für die Kreativität und den Mut der deutschen Fernsehmacher in den 1960er Jahren.

Bild: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier