Am 6. Oktober 2024 wäre der berühmte norwegische Forschungsreisende, Archäologe und Abenteurer Thor Heyerdahl 110 Jahre alt geworden. Er wurde am 6. Oktober 1914 in Larvik geboren und starb am 18. April 2002 in Colla Micheri, Italien. Heyerdahl ist vor allem bekannt für seine spektakulären Expeditionen mit nachgebauten prähistorischen Schiffen, mit denen er die Möglichkeit antiker Kontakte zwischen verschiedenen Kulturen nachweisen wollte.

Zu seinen bekanntesten Unternehmungen gehören die Kon-Tiki-Expedition von 1947, bei der er mit einem Balsafloß von Peru nach Polynesien segelte, die Ra-Expeditionen von 1969 und 1970, bei der er mit einem Papyrusboot von Afrika nach Amerika zu gelangen versuchte, und die Tigris-Expedition von 1977, bei der er mit einem Schilfboot vom Irak aus den Indischen Ozean überquerte. Heyerdahl gilt als einer der Begründer der experimentellen Archäologie, einer Disziplin, die historische Hypothesen durch praktische Versuche überprüft.

Heyerdahl war aber nicht nur ein mutiger Seefahrer, sondern auch ein vielseitiger Wissenschaftler, der sich mit Zoologie, Geografie, Anthropologie, Ethnologie und Umweltaktivismus beschäftigte. Er erforschte unter anderem die Kulturen der Galápagosinseln, der Osterinsel, der Malediven und Siziliens. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Filme über seine Expeditionen und Erkenntnisse, die ihm weltweite Anerkennung und viele Auszeichnungen einbrachten.

Heyerdahl war zweimal verheiratet und hatte fünf Kinder. Er lebte zuletzt in einem kleinen Dorf an der italienischen Riviera, wo er auch begraben ist. Sein Vermächtnis lebt in seinem Kon-Tiki-Museum in Oslo weiter, das seine Schiffe und Artefakte ausstellt. Heyerdahl war ein Mann, der seiner Zeit voraus war und die Grenzen des Möglichen immer wieder herausforderte. Er hat uns gezeigt, dass die Weltgeschichte viel komplexer und spannender ist, als wir oft annehmen.

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