Am 4. November 1847 starb Felix Mendelssohn Bartholdy im Alter von nur 38 Jahren. Er war mehr als ein bedeutender Musiker der Romantik; er war auch ein Wunderkind, ein Dirigent, ein Komponist, ein Pianist, ein Organist, ein Musikwissenschaftler und ein Musikpädagoge. Sein Tod war ein Schock für die Musikwelt, die einen ihrer hellsten Sterne verlor.
Felix Mendelssohn Bartholdy wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren, in eine wohlhabende und kultivierte Familie hinein. Sein Großvater war der berühmte Philosoph Moses Mendelssohn, sein Vater Abraham war ein erfolgreicher Bankier. Seine Mutter Lea war eine gebildete Frau, die ihren Kindern eine umfassende Erziehung bot. Felix und seine Schwester Fanny zeigten schon früh eine außergewöhnliche musikalische Begabung und erhielten Unterricht bei renommierten Lehrern wie Carl Friedrich Zelter, Ludwig Berger und Ignaz Moscheles. Felix trat schon als Kind öffentlich auf und komponierte zahlreiche Werke, die sein Talent und seine Originalität bewiesen. Mit 17 Jahren schuf er sein erstes Meisterwerk, die Ouvertüre zum Sommernachtstraum, die von der zauberhaften Welt Shakespeares inspiriert war.
Felix Mendelssohn Bartholdy war nicht nur ein begnadeter Schöpfer, sondern auch ein leidenschaftlicher Vermittler. Er setzte sich für die Wiederentdeckung und Würdigung der Musik von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel ein, die er mit großem Erfolg aufführte. Er war auch ein Pionier der historischen Musikpflege und gründete 1843 das erste Konservatorium in Deutschland, das Leipziger Konservatorium, an dem er selbst unterrichtete und das bis heute besteht. Er war zudem ein gefragter Dirigent, der das Leipziger Gewandhausorchester zu einem der besten Orchester Europas machte. Er dirigierte auch in anderen Städten wie Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, London, Birmingham und Edinburgh, wo er begeistert aufgenommen wurde.
Felix Mendelssohn Bartholdy hinterließ ein reiches und vielfältiges musikalisches Erbe, das alle Gattungen umfasst. Er schrieb fünf Sinfonien, darunter die berühmte Italienische und die Schottische, die von seinen Reiseeindrücken geprägt waren. Er schrieb auch zwei Oratorien, Paulus und Elias, die zu den Höhepunkten der Gattung gehören. Er schrieb mehrere Konzerte, darunter das Violinkonzert e-Moll, das zu den beliebtesten Werken des Repertoires zählt. Er schrieb auch Kammermusik, Klaviermusik, Orgelmusik, Lieder, Chorwerke und Bühnenmusik, wie die Musik zum Sommernachtstraum, die das berühmte Hochzeitsmarsch enthält. Seine Musik zeichnet sich durch eine perfekte Balance zwischen Form und Gefühl, zwischen Klassizismus und Romantik, zwischen Tradition und Innovation aus. Sie ist voller Schönheit, Eleganz, Lebendigkeit, Tiefe und Humor.
Felix Mendelssohn Bartholdy starb an den Folgen eines Schlaganfalls, den er nach dem Tod seiner geliebten Schwester Fanny erlitt. Er wurde auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Berlin beigesetzt, neben seiner Schwester und seinem Großvater. Sein Grabmal trägt die Inschrift: „Er war der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche seiner Zeit in sich aufgelöst und in einer idealen Weise zum Ausdruck gebracht hat.“

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