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14. November 1901 – Entdeckung der unterschiedlichen Blutgruppen

Am 14. November 1901 teilte der Wiener Arzt Karl Landsteiner der Öffentlichkeit seine bahnbrechende Entdeckung mit: die Einteilung des menschlichen Blutes in die Gruppen A, B und 0.

Am 14. November 1901 teilte der Wiener Arzt Karl Landsteiner der Öffentlichkeit seine bahnbrechende Entdeckung mit: die Einteilung des menschlichen Blutes in die Gruppen A, B und 0. Mit dieser neuen Klassifikation revolutionierte er nicht nur die medizinische Wissenschaft, sondern legte auch den Grundstein für eine der wichtigsten Entwicklungen in der modernen Medizin – die sichere Bluttransfusion.

Vor Landsteiners Entdeckung war die Bluttransfusion ein riskantes Unterfangen. Ärzte wussten, dass Bluttransfusionen in einigen Fällen funktionierten, in anderen jedoch tödlich endeten. Die Ursache dafür blieb ein Rätsel, bis Landsteiner nach jahrelanger Forschung die Blutgruppen A, B und 0 identifizierte und feststellte, dass das Immunsystem bei einer nicht passenden Blutgruppe Antikörper bildet, die fremde Blutkörperchen zerstören.

Diese Erkenntnis ermöglichte es den Medizinern erstmals, das Blut von Spendern und Empfängern auf Verträglichkeit zu prüfen und damit die Zahl tödlicher Zwischenfälle dramatisch zu senken. Die Einführung der Blutgruppenbestimmung machte Transfusionen zu einer sicheren Routineprozedur, die seither Millionen von Leben gerettet hat.

Die Entdeckung der Blutgruppen hat den Weg für die moderne Transfusionsmedizin geebnet. Im Ersten Weltkrieg und in den darauffolgenden Jahrzehnten wurden Blutbanken eingerichtet, und die Möglichkeit, Blut auf Vorrat zu halten, wurde entscheidend für die Notfallmedizin. Landsteiners Arbeit bildete auch die Grundlage für die spätere Identifizierung weiterer Blutgruppen und anderer Blutbestandteile, wie etwa des Rhesusfaktors.

Dank dieser Forschung können heute weltweit Menschenleben gerettet werden – nicht nur bei Unfällen und Operationen, sondern auch bei chronischen Krankheiten wie Blutarmut und Krebs, die regelmäßige Transfusionen erfordern. Auch Organtransplantationen, bei denen die Verträglichkeit der Blutgruppen zwischen Spender und Empfänger entscheidend ist, wurden so ermöglicht.

Karl Landsteiners Entdeckung ist nicht nur eine historische Errungenschaft, sondern bis heute eine essenzielle Grundlage der Medizin. Jährlich werden weltweit Millionen von Bluttransfusionen durchgeführt, und die sichere Anwendung dieser Therapieform basiert immer noch auf dem Wissen um die Blutgruppen. Ohne diese Erkenntnisse wären viele moderne medizinische Verfahren nicht denkbar, und die Überlebenschancen unzähliger Patienten wären stark eingeschränkt.

Für seine bahnbrechende Forschung wurde Karl Landsteiner im Jahr 1930 mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Seine Entdeckung zeigt, wie eine grundlegende Erkenntnis über die menschliche Biologie das Leben von Millionen von Menschen beeinflussen kann – und daran erinnert uns dieser Tag jedes Jahr aufs Neue.

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