Am 14. November 1912 wurde Barbara Woolworth Hutton in New York City geboren. Sie war die Enkelin und Erbin von Frank Winfield Woolworth, dem Gründer der US-amerikanischen Kaufhauskette F. W. Woolworth Company. Mit nur sieben Jahren erbte sie über 50 Millionen US-Dollar und galt als die reichste Frau der Welt. Doch ihr Leben war alles andere als glücklich. Sie wurde als das “arme reiche Mädchen” bekannt, das zwischen Luxus und Leid schwankte.
Barbara Hutton war sieben Mal verheiratet, unter anderem mit dem Schauspieler Cary Grant und dem Tennisspieler Gottfried von Cramm. Doch keiner ihrer Ehemänner konnte ihr die Liebe und Geborgenheit geben, die sie suchte. Sie wurde oft ausgenutzt, betrogen und geschlagen. Mit jeder Scheidung verlor sie einen Teil ihres Vermögens und ihres Rufs. Sie litt unter Alkohol- und Drogensucht, Essstörungen und Depressionen. Ihr einziger Sohn, Lance Reventlow, starb 1972 bei einem Flugzeugabsturz. Sie verlor jeglichen Halt und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Barbara Hutton starb am 11. Mai 1979 im Alter von 66 Jahren in Los Angeles an einem Herzinfarkt. Sie war praktisch verarmt, vergessen, verlassen und krank. Sie wurde in der Woolworth-Gruft neben ihrer Mutter beigesetzt, die sich 1917 das Leben genommen hatte. Ihr Leben wurde 1987 mit Farrah Fawcett in der Hauptrolle für das Fernsehen verfilmt. [Armes reiches Mädchen – Die Geschichte der Barbara Hutton]
Die Firma Woolworth war ein US-amerikanisches Handelsunternehmen, das als Pionier der fünf-und-zehn-Cent-Läden gilt. Es wurde 1879 von Frank Winfield Woolworth gegründet, der eine neue und revolutionäre Idee für den Einzelhandel hatte: viele Artikel zu einem festen Preis von fünf oder zehn Cent offen auf Ladentischen zu präsentieren. Die Kunden konnten das gesamte Angebot überblicken, vergleichen und “anfassen”. Woolworth war damit sehr erfolgreich und expandierte weltweit. Er baute auch das berühmte Woolworth Building in New York, das lange Zeit das höchste Gebäude der Welt war.
Woolworth war jedoch nicht nur ein Symbol des Wohlstands, sondern auch des sozialen Wandels. Die Firma war einer der ersten Arbeitgeber, der Frauen und Afroamerikaner einstellte. Sie bot auch ihren Angestellten Sozialleistungen wie Krankenversicherung, Renten und Urlaub an. Woolworth war auch an der Bürgerrechtsbewegung beteiligt, als 1960 vier schwarze Studenten in einem Woolworth-Laden in Greensboro, North Carolina, einen Sitzstreik gegen die Rassentrennung begannen. Dies löste eine landesweite Protestwelle aus, die schließlich zur Abschaffung der Segregation in öffentlichen Einrichtungen führte.
Woolworth war jedoch nicht in der Lage, sich an die veränderten Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse anzupassen. Die Firma verlor an Konkurrenzfähigkeit und Popularität. 1997 wurden die letzten Kaufhäuser in den USA geschlossen, und das Unternehmen konzentrierte sich auf Spartengeschäfte wie Foot Locker. Das Unternehmen benannte sich mehrmals um und heißt heute Foot Locker, Inc. Woolworth-Kaufhäuser existieren heute nur noch außerhalb der USA und sind im Besitz unabhängiger regionaler Gesellschaften.
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