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19. Dezember 1915 – Todestag Alois Alzheimer

Heute vor 108 Jahren, am 19. Dezember 1915, starb Alois Alzheimer, ein deutscher Psychiater und Neuropathologe, der als erster die Symptome und die Gehirnveränderungen einer neurodegenerativen Erkrankung beschrieb.

Am 19. Dezember 1915 starb Alois Alzheimer, ein deutscher Psychiater und Neuropathologe, der als erster die Symptome und die Gehirnveränderungen einer neurodegenerativen Erkrankung beschrieb, die später nach ihm benannt wurde. Alzheimer gilt als einer der Pioniere der modernen Hirnforschung und als Wegbereiter für das Verständnis von Demenz.

Alois Alzheimer wurde am 14. Juni 1864 in Marktbreit, Bayern, geboren. Er studierte Medizin an den Universitäten Berlin, Tübingen und Würzburg und promovierte 1887. Er arbeitete zunächst als Assistenzarzt an der städtischen Irrenanstalt in Frankfurt am Main, wo er sich für die histologische und mikroskopische Untersuchung von Gehirngewebe interessierte. Er lernte dort auch seine spätere Frau, die Psychiaterin Cecilie Geisenheimer, kennen.

1894 wechselte er an die psychiatrische Klinik der Universität Heidelberg, wo er unter Emil Kraepelin forschte, einem der Begründer der wissenschaftlichen Psychiatrie. 1901 kehrte er nach Frankfurt zurück und wurde dort zum Direktor der Anatomischen Abteilung ernannt. In dieser Zeit machte er seine berühmteste Entdeckung.

1901 untersuchte er eine 51-jährige Patientin namens Auguste Deter, die unter Gedächtnisverlust, Sprachstörungen, Orientierungslosigkeit und Wahnvorstellungen litt. Alzheimer beobachtete ihren kognitiven Verfall bis zu ihrem Tod im Jahr 1906 und sezierte anschließend ihr Gehirn. Er fand dabei charakteristische Veränderungen, die er als „eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde“ bezeichnete. Er entdeckte, dass das Gehirn der Patientin stark geschrumpft war und dass es zahlreiche Ablagerungen von abnormalem Protein (Amyloid-Plaques) und verfilzten Nervenfasern (Neurofibrillen) enthielt.

1907 präsentierte er seine Ergebnisse auf einer Fachkonferenz in Tübingen und veröffentlichte sie im selben Jahr in einer Fachzeitschrift. Sein Vortrag und sein Artikel erregten zunächst wenig Aufmerksamkeit, bis Kraepelin 1910 in der achten Auflage seines Lehrbuchs der Psychiatrie den Begriff „Alzheimersche Krankheit“ einführte, um die von Alzheimer beschriebene Erkrankung zu benennen. Seitdem wurde Alzheimer als der Entdecker dieser Krankheit anerkannt, die heute die häufigste Form von Demenz darstellt.

1912 wurde Alzheimer zum Professor für Psychiatrie an der Universität München berufen, wo er seine Forschung fortsetzte. Er starb jedoch am 19. Dezember 1915 im Alter von 51 Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Er hinterließ seine Frau und drei Kinder.

Alzheimer hat mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Hirnforschung geleistet, indem er eine neue Methode zur Untersuchung von Gehirnerkrankungen entwickelte und eine der ersten detaillierten Beschreibungen einer neurodegenerativen Erkrankung lieferte. Er hat auch das Bewusstsein für die Bedeutung von Demenz als ein ernstes medizinisches und soziales Problem geschärft, das Millionen von Menschen weltweit betrifft.

Heute ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste Ursache für Demenz bei älteren Menschen. Sie betrifft schätzungsweise 50 Millionen Menschen weltweit und wird voraussichtlich bis 2050 auf 152 Millionen ansteigen. Die Krankheit ist nach wie vor unheilbar, aber es gibt verschiedene Behandlungen, die die Symptome lindern und die Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen verbessern können. Die Forschung nach den Ursachen, der Diagnose und der Prävention der Krankheit ist weiterhin aktiv und wird von verschiedenen Organisationen unterstützt, wie z.B. der Alzheimer Forschung Initiative e.V. in Deutschland.

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