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25. Dezember 1928 – Todestag Mathilda Wrede

Heute ist der Todestag von Mathilda Wrede, einer finnlandschwedischen Aristokratin, die sich dem Verbessern von Lebensumständen bei Gefangenen und Unterprivilegierten widmete.

Heute ist der Todestag von Mathilda Wrede, einer finnlandschwedischen Aristokratin, die sich dem Verbessern von Lebensumständen bei Gefangenen und Unterprivilegierten widmete. Sie wurde am 8. März 1864 in Vaasa geboren und starb am 25. Dezember 1928 in Helsinki. Sie ist in Finnland als “Freundin der Gefangenen” bekannt und wird von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada als Heilige verehrt.

Mathilda Wrede war das jüngste Kind von Carl Gustaf Wrede af Elimä, dem Gouverneur der damaligen Provinz Vasa, und seiner Frau Sofia Eleonora. Ihre Mutter starb, als sie erst neun Monate alt war, und sie wuchs mit ihren Schwestern Helena und Johanna auf. Sie besuchte die Schule in Vaasa und Fredrikshamn und lernte neben Schwedisch auch Finnisch. Im Alter von 18 Jahren erlebte sie eine spirituelle Bekehrung durch den Laienprediger Carl Orest und entschied sich, ihr Leben Gott zu widmen.

Sie begann ihre Gefängnisarbeit im Jahr 1883, als sie mit einem Häftling, der in ihrem Haus Reparaturen durchführte, über Glaubensfragen sprach. Er bat sie, auch ins Gefängnis zu kommen, um mit anderen darüber zu sprechen. Ihr Vater stimmte zu, unter der Bedingung, dass ein Wachmann dabei wäre. So betrat sie zum ersten Mal ein Gefängnis und fand dort ihre Berufung. Sie sprach mit den Gefangenen über ihre Sorgen, ihre Hoffnungen und ihre Sehnsucht nach Vergebung. Sie las ihnen aus der Bibel vor, betete mit ihnen und sang mit ihnen. Sie brachte ihnen auch Geschenke, wie Kleidung, Bücher, Tabak oder Süßigkeiten. Sie behandelte die Gefangenen mit Respekt, Freundlichkeit und Liebe, unabhängig von ihrem Verbrechen, ihrer Herkunft oder ihrer Religion. Sie nannte sie ihre “Freunde” und sie nannten sie ihre “Engel”.

Mathilda Wrede besuchte nicht nur die Gefängnisse in ihrer Heimatprovinz, sondern auch in anderen Teilen Finnlands. Sie erhielt die Erlaubnis vom Oberdirektor der Gefängnisfürsorge, Adolf Grotenfelt, alle Gefängnisse in Finnland zu besuchen. Sie verbrachte viel Zeit in Kakola, dem größten Gefängnis in Åbo, wo sie viele Häftlinge zum christlichen Glauben führte. Sie besuchte auch die Gefängnisse in Villmanstrand, Viborg, Tavastehus, Tammerfors, Kuopio und Helsingfors. Sie reiste oft mit dem Zug oder dem Schiff, manchmal auch mit dem Schlitten oder dem Fahrrad. Sie scheute keine Mühen, um ihre Freunde hinter Gittern zu erreichen.

Mathilda Wrede war nicht nur eine Missionarin, sondern auch eine Reformerin. Sie setzte sich für die Verbesserung der Gefängnisbedingungen ein, wie die Abschaffung der Ketten, die Einführung von Arbeit und Bildung, die Verbesserung der Hygiene und der Ernährung, die Gewährung von Besuchsrechten und die Unterstützung bei der Resozialisierung. Sie gründete auch mehrere Vereine und Stiftungen, um ihre Arbeit zu unterstützen, wie den Verein zur Förderung der Gefängnisarbeit, die Mathilda Wrede-Stiftung, die Mathilda Wrede-Gesellschaft und die Mathilda Wrede-Schule. Sie arbeitete auch mit anderen christlichen Organisationen zusammen, wie dem Schwedischen Missionsbund, dem Finnischen Missionsbund, dem Finnischen Roten Kreuz und dem Finnischen Gefängnisverein.

Mathilda Wrede war nicht nur eine Freundin der Gefangenen, sondern auch eine Freundin der Armen, der Kranken, der Waisen, der Flüchtlinge und der Minderheiten. Sie half den Bedürftigen, indem sie ihnen Essen, Kleidung, Medizin, Unterkunft oder Geld gab. Sie kümmerte sich um die Leprakranken in Vaasa, die russischen Kriegsgefangenen in Finnland, die estnischen Flüchtlinge in Helsinki und die finnischen Siedler in Kanada. Sie setzte sich auch für die Rechte der finnischen Sprache und Kultur ein, die zu ihrer Zeit unterdrückt wurden. Sie war eine Patriotin, die ihr Land liebte, aber auch eine Weltbürgerin, die über Grenzen hinweg dachte.

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  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
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  • Edison_and_phonograph_edit1-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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