Am 6. Januar 1907 wurde in Rom die erste Montessori-Schule eröffnet. Die Schule, die den Namen „Casa dei Bambini“ (Haus der Kinder) trug, befand sich im Arbeiterbezirk San Lorenzo.

Die Schule wurde von der italienischen Reformpädagogin Maria Montessori gegründet. Montessori hatte sich zuvor in einem Waisenhaus für geistig behinderte Kinder mit neuen Methoden der Pädagogik beschäftigt. Sie war davon überzeugt, dass Kinder von Natur aus neugierig und wissbegierig sind und sich in einer Umgebung, die sie anregt und unterstützt, optimal entwickeln können.

In der Casa dei Bambini wurden Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren unterrichtet. Der Unterricht basiert auf Montessoris Konzept der „Freiarbeit“. Die Kinder können sich frei aus einer Reihe von Materialien und Aktivitäten auswählen, die ihren Interessen und Bedürfnissen entsprechen. Die Lehrer sind dabei nur als Begleiter und Unterstützer tätig.

Die Eröffnung der Casa dei Bambini wurde von vielen Menschen mit großem Interesse verfolgt. Darunter waren auch Vertreter der italienischen Regierung und des Bildungswesens. Sie waren gespannt, wie sich die neuen Methoden der Montessori-Pädagogik in der Praxis bewähren würden.

Montessori war davon überzeugt, dass Kinder von Natur aus neugierig und wissbegierig sind. Sie haben ein natürliches Bedürfnis, die Welt um sich herum zu erkunden und zu verstehen. Die Aufgabe der Erwachsenen ist es, diese Neugierde zu fördern und die Kinder dabei zu unterstützen, ihre Fähigkeiten und Potenziale zu entwickeln.

Montessori formulierte ihren Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ als Aufruf an die Erwachsenen, den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und ihre eigenen Lösungen zu finden. Sie glaubte, dass Kinder nur dann wirklich lernen, wenn sie aktiv und selbstbestimmt handeln können.

Die Montessori-Pädagogik hat sich in den letzten hundert Jahren weltweit verbreitet. Sie ist heute eine der führenden Reformpädagogik-Strömungen. Montessori-Schulen gibt es in mehr als 100 Ländern.

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