Der 13. Januar ist in England nicht nur der Gedenktag des Bischofs und Kirchenlehrers Hilarius von Poitiers, sondern auch der kälteste Tag des Jahres. Diese Tradition geht auf eine alte Volkssage zurück, die besagt, dass an diesem Tag die Temperaturen am niedrigsten sind und der Winter seinen Höhepunkt erreicht.
Hilarius von Poitiers (ca. 315 – 367 n. Chr.) war einer der bedeutendsten Vertreter der Trinitarier-Lehre in der westlichen Kirche. Er wurde wegen seines Widerstands gegen den Arianismus, eine häretische Strömung, die die Gottheit Jesu leugnete, vom Kaiser Constantius II. ins Exil nach Phrygien geschickt. Dort schrieb er sein Hauptwerk De Trinitate (Über die Dreifaltigkeit), in dem er die orthodoxe Lehre von der Wesensgleichheit des Vaters und des Sohnes verteidigte. Er kehrte 361 nach Poitiers zurück und starb 367. Sein Gedenktag ist der 13. Januar, der Tag seiner Ordination zum Bischof.
Die Verbindung zwischen Hilarius und dem kältesten Tag des Jahres ist nicht ganz klar. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Engländer den Namen Hilarius, der vom lateinischen Wort für fröhlich oder heiter abgeleitet ist, ironisch mit dem trüben und frostigen Wetter assoziierten. Eine andere Theorie ist, dass der Tag des Hilarius mit dem Ende der Weihnachtszeit zusammenfiel, die nach dem julianischen Kalender bis zum 6. Januar dauerte. Nach dem Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) begann die Fastenzeit vor Ostern, die als eine Zeit der Buße und der Kälte galt.
Doch wie kalt ist der 13. Januar wirklich in Großbritannien? Laut dem Wetterdienst Met Office liegt die durchschnittliche Tiefsttemperatur an diesem Tag bei -0,3°C, was nicht besonders eisig ist. Der kälteste Tag des Jahres variiert je nach Region und Jahr, aber er fällt meistens zwischen dem 10. und dem 25. Januar. Der kälteste Tag, der jemals in Großbritannien gemessen wurde, war der 10. Januar 1982, als das Thermometer in Braemar, Schottland, auf -27,2°C fiel.
Also ist der Tag des Hilarius nicht unbedingt der kälteste Tag des Jahres in Großbritannien, aber er ist ein interessanter Teil der britischen Folklore und der christlichen Geschichte. Vielleicht kann man an diesem Tag ein wenig von der Fröhlichkeit des Heiligen Hilarius spüren, auch wenn das Wetter nicht mitspielt.

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- Einige Menschen springen in die Elbe KI wn: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier