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21. Januar 1980 – Chinesische Mauer wird unter Denkmalschutz gestellt

Am 21. Januar 1980 wurde die Chinesische Mauer unter Denkmalschutz gestellt.

Am 21. Januar 1980 wurde die Chinesische Mauer unter Denkmalschutz gestellt. Dies war ein wichtiger Schritt, um dieses einzigartige Bauwerk zu erhalten und zu würdigen, das eine lange und wechselvolle Geschichte hat.

Die Chinesische Mauer ist eine Schutzanlage zur Grenzsicherung, die während der Ming-Dynastie (1368–1644) im Norden Chinas errichtet wurde. Der chinesische Ausdruck ist 萬里長城 / 万里长城, was man etwa mit „Lange Mauer“ oder auch mit „Große Mauer“ übersetzen kann. Die Anlage ist in Abschnitten zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Bautechniken in der Ming-Dynastie gebaut worden. Breite, begehbare Mauern im Norden Pekings aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bilden das ikonische Bild der Chinesischen Mauer und sind zu einem Sinnbild Chinas geworden. In anderen Abschnitten, besonders im Westen, ist die Befestigung oftmals aus festgeklopftem Lehm erbaut worden. Die Länge der Schutzanlage wird mit 6260 Kilometern angegeben.

Die Chinesische Mauer hat jedoch eine viel ältere Vorgeschichte. Schon in der Zeit der Frühlings- und Herbstannalen (722–481 v. Chr.) und der Streitenden Reiche (475 – 221 v. Chr.) bauten die einzelnen Staaten Grenzbefestigungen, um sich gegen feindliche Nachbarn zu schützen. Nach der Vereinigung Chinas unter dem ersten Kaiser Qin Shihuangdi um 220 v. Chr. wurden einige dieser Mauern miteinander verbunden, um die Nordgrenze gegen die nomadischen Hunnen zu sichern. Diese erste „lange Mauer“ mit „über 10.000 Li“ war jedoch nicht so massiv und beständig wie die spätere Mauer der Ming-Zeit.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Chinesische Mauer immer wieder erweitert, repariert, zerstört und neu aufgebaut, je nachdem, wie die politische und militärische Lage es erforderte. Die Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) baute die Mauer bis in die heutige Mongolei und Xinjiang aus, um die Seidenstraße zu kontrollieren. Die Sui-Dynastie (581–618) erneuerte die Mauer sechsmal, um die Einheit des Reiches zu stärken. Die Tang-Dynastie (618–907) brauchte die Mauer nicht mehr, da sie eine überlegene Macht gegenüber ihren nördlichen Nachbarn hatte.

Die Song-Dynastie (960–1279) baute die Mauer wieder auf, um sich gegen die Liao-, Xixia- und Jin-Reiche zu verteidigen. Die Jin-Dynastie (1115–1234), die von einer ethnischen Minderheit gegründet wurde, baute die längste Mauer unter allen nicht-chinesischen Herrschern, nämlich 5000 Kilometer. Die Yuan-Dynastie (1271–1368), die von den mongolischen Eroberern gegründet wurde, hatte keine Beteiligung an dem Bau der Chinesischen Mauer.

Die Ming-Dynastie (1368–1644) war die letzte Dynastie, die die Chinesische Mauer baute. Sie errichtete die Mauer, die wir heute kennen, um sich gegen die Mongolen und andere nomadische Völker zu schützen. Die Ming-Mauer war die stärkste und am besten erhaltene Mauer, die aus Stein, Ziegeln, Erde und Holz gebaut wurde. Sie war mit Wachtürmen, Signalfeuern, Festungen und Garnisonen ausgestattet, um die Grenze zu überwachen und zu verteidigen. Die Ming-Mauer konnte jedoch nicht verhindern, dass die Mandschu im 17. Jahrhundert China eroberten und die Qing-Dynastie (1644–1911) gründeten. Die Qing-Dynastie baute die Mauer nicht weiter aus, sondern erweiterte ihr Reich über die Mauer hinaus bis nach Zentralasien.

Die Chinesische Mauer verlor ihre militärische Bedeutung nach dem Ende der Kaiserzeit im Jahr 1911. Sie wurde jedoch zu einem Symbol der chinesischen Kultur und Identität, das sowohl von den Nationalisten als auch von den Kommunisten beansprucht wurde. Die Mauer wurde auch zu einer touristischen Attraktion, die Millionen von Besuchern aus dem In- und Ausland anzog. Gleichzeitig litt die Mauer unter dem Einfluss von Natur und Mensch, die sie beschädigten oder zerstörten. Um die Mauer zu schützen und zu erhalten, wurde sie 1980 unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 1987 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Chinesische Mauer ist somit nicht nur ein historisches Bauwerk, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der chinesischen Zivilisation.

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  • George_Orwell_press_photo Public Domain crop: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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