Heute vor 82 Jahren, am 22. Januar 1943, erlebte die Stadt Spearfish in South Dakota, USA, ein Wetterphänomen, das in die Geschichte einging. Am Morgen des 22. Januar 1943 stieg die Temperatur innerhalb von nur zwei Minuten von −4°F (−20°C) auf +45°F (+7°C) an, ein Weltrekord für den schnellsten Temperaturwechsel. Dieser Rekord wurde bis heute nicht gebrochen.

Die Ursache für diese extreme Schwankung war ein warmer Chinook-Wind, der aus den Bergen kam und die kalte Luft verdrängte. Der Chinook-Wind wird auch als “Schneefresser” bezeichnet, weil er Schnee und Eis schnell schmelzen und verdunsten lassen kann. Der Wind erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 75 Meilen pro Stunde (120 km/h) und sorgte für eine drastische Erwärmung der Luft.

Die plötzliche Temperaturänderung hatte einige kuriose Folgen. Die Fensterscheiben von Autos und Häusern beschlugen und rissen teilweise. Die Tiere waren verwirrt und suchten nach Nahrung. Einige Pflanzen begannen zu blühen, als ob es Frühling wäre.

Die Erwärmung hielt jedoch nicht lange an. Um 9:00 Uhr erreichte die Temperatur ihren Höhepunkt bei +54°F (+12°C). Dann ließ der Wind nach und die Temperatur fiel innerhalb von 27 Minuten wieder auf −4°F (−20°C) zurück.

Der Temperaturwechsel von Spearfish ist ein Beispiel für die faszinierenden und manchmal gefährlichen Phänomene, die die Natur hervorbringen kann. Auch heute noch können Chinook-Winde in den Gebieten auftreten, die von den Rocky Mountains beeinflusst werden. Sie können sowohl Segen als auch Fluch sein, je nachdem, wie sie sich auf die Umwelt und die Menschen auswirken.