Am 21. Februar wird weltweit der Internationaler Tag der Muttersprache gefeiert, um das Bewusstsein für die sprachliche und kulturelle Vielfalt und die Mehrsprachigkeit zu fördern. Der Tag wurde von der UNESCO im Jahr 1999 vorgeschlagen und im Jahr 2002 von der UN-Generalversammlung offiziell anerkannt. Die Idee, diesen Tag zu feiern, ging von Bangladesch aus, wo am 21. Februar 1952 vier Studenten bei einer Demonstration für die Anerkennung des Bengalischen als Amtssprache getötet wurden.
Die UNESCO glaubt an die Bedeutung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt für unsere Gesellschaft. Sie arbeitet im Rahmen ihres Mandats für den Frieden daran, die Unterschiede in den Kulturen und Sprachen zu bewahren, die Toleranz und Respekt für andere fördern. Mehrsprachige und multikulturelle Gesellschaften existieren durch ihre Sprachen, die traditionelles Wissen und Kulturen auf nachhaltige Weise übermitteln und bewahren.
Die sprachliche Vielfalt ist jedoch zunehmend bedroht, da immer mehr Sprachen verschwinden. Weltweit haben 40 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu einer Bildung in einer Sprache, die sie sprechen oder verstehen. Dennoch werden Fortschritte im Bereich der mehrsprachigen Bildung erzielt, mit einem wachsenden Verständnis für ihre Bedeutung, insbesondere in der frühen Schulbildung, und mehr Engagement für ihre Entwicklung im öffentlichen Leben.
Das Thema des Internationaler Tages der Muttersprache 2024 ist “Mehrsprachige Bildung ist eine Säule des intergenerationalen Lernens”. Heute besuchen 250 Millionen Kinder und Jugendliche keine Schule und 763 Millionen Erwachsene beherrschen keine grundlegenden Schreib- und Lesefähigkeiten. Die Bildung in der Muttersprache unterstützt das Lernen, die Schriftlichkeit und den Erwerb weiterer Sprachen.
Der Internationaler Tag der Muttersprache ist eine Gelegenheit, die Bedeutung der Sprachen für die Identität, die Kommunikation, die soziale Integration, die Bildung und die Entwicklung zu würdigen und zu feiern. Er lädt uns auch ein, über die Herausforderungen und Chancen nachzudenken, die sich aus der Globalisierung und dem digitalen Wandel für die Erhaltung und Förderung der Sprachenvielfalt ergeben.
Ein weiterer Aspekt, der im Zusammenhang mit dem Internationalen Tag der Muttersprache diskutiert werden kann, ist die Kritik an den zunehmenden englischen Begriffen in der deutschen Sprache. Viele Sprachschützer und -liebhaber sehen die Anglizismen als eine Bedrohung für die Reinheit und Schönheit der deutschen Sprache an. Sie befürchten, dass Anglizismen dazu führen könnten, dass die deutsche Sprache verarmt und ihre Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt werden.
Ein häufiger Kritikpunkt ist, dass Anglizismen oft unreflektiert und ohne Notwendigkeit verwendet werden, obwohl es bereits passende deutsche Wörter oder Ausdrücke gibt. Dies kann zu Verwirrung, Unklarheit oder Missverständnissen führen, insbesondere bei Menschen, die kein oder wenig Englisch verstehen. Außerdem kann die Verwendung von Anglizismen als ein Zeichen von mangelnder Sprachkompetenz, Anpassungszwang oder kultureller Unterwerfung wahrgenommen werden. Die Kritiker fordern daher, dass die deutsche Sprache vor dem Einfluss des Englischen und anderer Einflüsse geschützt und gepflegt wird, um ihre Identität und Vielfalt zu bewahren.
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