Am 22. Februar 1797 starb einer der berühmtesten Lügner der Literaturgeschichte: Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen, besser bekannt als Baron von Münchhausen. Er wurde am 11. Mai 1720 in Bodenwerder geboren und diente als Offizier in der russischen Armee. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland erzählte er seinen Freunden und Bekannten fantastische Geschichten von seinen Erlebnissen, die oft die Grenzen der Physik und des gesunden Menschenverstands sprengten.

So behauptete er zum Beispiel, er sei auf einer Kanonenkugel geritten, habe sich selbst am Schopf aus einem Sumpf gezogen, sei zum Mond geflogen oder habe ein halbes Pferd mit sich herumgetragen. Diese Geschichten wurden von verschiedenen Autoren aufgegriffen und unter seinem Namen veröffentlicht, ohne dass er davon wusste oder dafür bezahlt wurde. Er wurde so zu einer literarischen Figur, die weltweit bekannt wurde.

Der Baron von Münchhausen war jedoch nicht nur ein Lügner, sondern auch ein gebildeter und kultivierter Mann, der sich für Kunst, Musik, Philosophie und Naturwissenschaften interessierte. Er war mit einer adligen Dame verheiratet, die ihm jedoch keine Kinder schenkte. Er lebte bis zu seinem Tod am 22. Februar 1797 auf seinem Gutshof in Bodenwerder, wo er auch begraben liegt. Sein Grabstein trägt die Inschrift: „Hier ruht in Gott Hieronymus Carl Friederich Freiherr von Münchhausen, wie er lebte, so starb er, im 77. Jahre seines Alters.“

Der Baron von Münchhausen ist bis heute ein Symbol für die Macht der Fantasie und die Kunst des Erzählens. Seine Geschichten haben Generationen von Lesern unterhalten und inspiriert, aber auch zum Nachdenken angeregt, wie man Wahrheit und Lüge unterscheiden kann. Er bleibt eine faszinierende und widersprüchliche Persönlichkeit, die uns immer wieder zum Staunen und Schmunzeln bringt.

Bild: Gemeinfrei | Gemeinfrei