Jedes Jahr am 12. März wird in den USA der Tag der Pfadfinderinnen (Girl Scout Day) begangen. Er erinnert an die Gründung der Girl Scouts of the USA im Jahr 1912 durch Juliette Gordon Low. Dieser Tag ist nicht nur ein historischer Meilenstein, sondern auch eine Gelegenheit, die Bedeutung dieser Organisation für die Förderung junger Mädchen zu würdigen.
Die Girl Scouts wurden mit dem Ziel gegründet, Mädchen eine Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung, zum Erlernen praktischer Fähigkeiten und zur Förderung von Gemeinschaftssinn zu bieten. Inspiriert durch die Pfadfinderbewegung, die Robert Baden-Powell wenige Jahre zuvor ins Leben gerufen hatte, wollte Juliette Gordon Low eine Organisation schaffen, die speziell auf die Bedürfnisse und Potenziale von Mädchen zugeschnitten war. Ihr Anliegen war es, Mädchen zu ermutigen, selbstbewusst aufzutreten, Verantwortung zu übernehmen und ihre Talente zu entfalten.
Seit der Gründung haben die Girl Scouts Millionen von Mädchen in den USA und darüber hinaus geprägt. Ihr Programm umfasst eine breite Palette an Aktivitäten, von Outdoor-Abenteuern über soziale Projekte bis hin zu Workshops in Wissenschaft, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik (STEM). Ein wesentlicher Bestandteil der Organisation ist das Prinzip des „Lernen durch Tun“. Mädchen erwerben nicht nur Wissen, sondern setzen es auch praktisch um – sei es durch ehrenamtliches Engagement, handwerkliche Tätigkeiten oder wirtschaftliche Unternehmungen.
Ein besonders bekanntes Merkmal der Pfadfinderinnen ist der jährliche Verkauf der „Girl Scout Cookies“. Diese Tradition reicht bis in die 1910er-Jahre zurück und dient dazu, unternehmerisches Denken zu fördern und Spenden für die Organisation zu sammeln. Viele erfolgreiche Frauen in Wirtschaft und Politik haben als ehemalige Girl Scouts ihre ersten Erfahrungen mit unternehmerischem Handeln durch den Verkauf dieser Kekse gesammelt.
Der Gedenktag bietet Anlass, sich mit den Werten der Organisation auseinanderzusetzen. Er ist nicht nur eine Erinnerung an die Anfänge, sondern auch eine Würdigung des Einflusses, den die Pfadfinderinnen bis heute haben. Mädchen erhalten durch die Organisation die Möglichkeit, Führungsqualitäten zu entwickeln, sich für ihre Gemeinschaft einzusetzen und Selbstvertrauen zu gewinnen.
Auch außerhalb der USA gibt es ähnliche Bewegungen, die junge Mädchen fördern. Die Pfadfinderinnenverbände in vielen Ländern verfolgen vergleichbare Ziele und setzen sich für Bildung, Umweltschutz und soziale Verantwortung ein. Der 12. März kann daher nicht nur als amerikanischer Feiertag verstanden werden, sondern als ein Symbol für die weltweite Bedeutung von Programmen, die Mädchen und junge Frauen stärken.
