Am 14. März wird jährlich der Tag des autobiografischen Schreibens begangen. Dieser Tag soll Menschen jeden Alters und jeder Herkunft dazu ermutigen, ihre persönliche Geschichte aufzuschreiben. Dabei geht es nicht um literarische Perfektion oder um das Verfassen eines umfassenden Werkes, sondern um den bewussten Akt des Schreibens als Möglichkeit der Selbstreflexion und des Ausdrucks.
Der Tag wurde von der US-amerikanischen Autorin und Unternehmerin Mitzy gegründet, um Menschen zu inspirieren, ihre Gedanken, Erinnerungen und Erlebnisse festzuhalten. Der Hintergrund dieser Initiative liegt in der Überzeugung, dass jeder Mensch eine Geschichte zu erzählen hat – unabhängig von Alter, Bildung oder Erfahrung im Schreiben.
Schreiben dient seit jeher nicht nur der Informationsweitergabe, sondern auch der Selbstvergewisserung. Wer seine eigene Geschichte aufschreibt, setzt sich aktiv mit seiner Vergangenheit, seinen Werten und seinen Erlebnissen auseinander. Dies kann in Form einer Autobiografie geschehen, als kurze Reflexion über ein prägendes Erlebnis oder auch in fiktionaler Weise, indem persönliche Erfahrungen in eine Geschichte eingebettet werden. Das Schreiben kann dabei therapeutische Wirkung entfalten, indem es hilft, Erlebtes zu verarbeiten oder neue Perspektiven zu gewinnen.
Dieser Tag richtet sich nicht ausschließlich an professionelle Autoren oder Menschen, die regelmäßig schreiben. Auch diejenigen, die bislang wenig Berührungspunkte mit dem kreativen oder autobiografischen Schreiben hatten, können ihn als Anlass nutzen, den ersten Schritt zu wagen. Viele beginnen mit kurzen Notizen oder einer tagebuchartigen Reflexion über ein bestimmtes Ereignis, das sie beschäftigt. Andere wählen eine Briefform oder experimentieren mit Erzählperspektiven, um ihre Geschichte in einen neuen Rahmen zu setzen.
Neben dem persönlichen Nutzen des Schreibens hat der Aktionstag auch eine gesellschaftliche Dimension. Individuelle Lebensgeschichten sind wertvolle Zeugnisse einer bestimmten Zeit, eines bestimmten Ortes oder einer besonderen Erfahrung. Sie können dazu beitragen, familiäre Erinnerungen zu bewahren, historische Ereignisse aus persönlicher Sicht zu dokumentieren oder Inspiration für andere zu bieten.
Digitale Möglichkeiten haben das Geschichtenerzählen in den letzten Jahren zusätzlich verändert. Blogs, soziale Medien oder Self-Publishing-Plattformen ermöglichen es heute, persönliche Geschichten mit einem breiteren Publikum zu teilen. Doch auch die klassische handschriftliche Niederschrift hat ihren Reiz – sei es in Form eines Tagebuchs, eines persönlichen Briefes oder einer Manuskriptsammlung für die Familie.
Der Tag des autobiografischen Schreibens ist somit nicht nur ein Anlass, über das eigene Leben nachzudenken, sondern auch ein Impuls, das Schreiben als wertvolles Ausdrucksmittel zu entdecken. Ob als einmalige Übung oder als Beginn eines längerfristigen Projekts – das Festhalten der eigenen Geschichte kann eine bereichernde Erfahrung sein.

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