Am 16. März 2001 markierte ein bedeutendes Ereignis die Landschaft des Wissens und der Bildung: Die deutschsprachige Wikipedia ging online. Dieses Datum steht für den Beginn einer Ära, in der Informationen und Wissen nicht mehr ausschließlich von Experten und Akademikern gehütet wurden, sondern von einer Gemeinschaft, die sich dem freien Austausch und der Demokratisierung von Wissen verschrieben hat.
Die Bedeutung der Wikipedia kann kaum überschätzt werden. Sie ist zu einer der ersten Anlaufstellen für die schnelle Informationsbeschaffung geworden und bietet Artikel zu fast jedem erdenklichen Thema. Mit über 2,9 Millionen Artikeln allein in der deutschen Version ist sie eine der umfangreichsten Wissenssammlungen, die jemals zusammengestellt wurden. Ihre Inhalte werden von freiwilligen Autoren erstellt und gepflegt, die keine finanzielle Entschädigung erhalten.
Jedoch ist Wikipedia nicht ohne Kritik geblieben. Die Hauptkritikpunkte beziehen sich auf die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Informationen. Da jeder Internetnutzer Inhalte verändern kann, besteht die Gefahr von Vandalismus und absichtlicher Fehlinformation. Zudem wird die fehlende Begutachtung durch Fachleute bemängelt, was zu Zweifeln an der Zitierwürdigkeit führt.
In akademischen Kreisen ist es daher üblich, dass Zitate aus der Wikipedia verboten sind. Der Grund dafür liegt in der Natur des Wiki-Prinzips: Die Identität und fachliche Kompetenz der Verfasser ist oft unbekannt, und die Inhalte können sich ständig ändern, was die Überprüfung der wissenschaftlichen Güte erschwert. Universitäten fordern daher, dass Quellen auf ihre Vollständigkeit, Plausibilität und Objektivität hin überprüft werden, Kriterien, die Wikipedia-Artikel nicht immer erfüllen können. Auch die Tatsache, dass die Administratoren der Wikipedia anonym sind, öffnet einseitigen Informationen Tür und Tor.
Trotz der Kritik bleibt Wikipedia ein wertvolles Werkzeug, das einen ersten Überblick über ein Themengebiet verschaffen kann und oft den Weg zu tiefergehenden und verlässlicheren Quellen weist. Es ist ein Symbol für das kollektive Streben nach Wissen und bleibt ein fester Bestandteil der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts.

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