Während der 17. März vor allem für den St. Patrick’s Day bekannt ist, wird am selben Tag auch eine weniger bekannte, aber nicht minder bemerkenswerte Heilige geehrt: Gertrud von Nivelles. Ihr Gedenktag erinnert an eine Frau, die im 7. Jahrhundert als Äbtissin eine bedeutende Rolle im klösterlichen Leben spielte und über die Jahrhunderte hinweg als Schutzpatronin der Katzen, Reisenden und Gärtner verehrt wurde.
Gertrud wurde im Jahr 626 als Tochter des fränkischen Adeligen Pippin des Älteren und dessen Frau Itta geboren. Schon früh entschied sie sich gegen eine standesgemäße Heirat und trat stattdessen in das von ihrer Mutter gegründete Kloster in Nivelles ein, wo sie später als Äbtissin wirkte. Sie galt als besonders gebildet, führte ein asketisches Leben und widmete sich der Förderung von Bildung sowie der karitativen Arbeit. Ihr Kloster entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum der Gelehrsamkeit und Spiritualität.
Nach ihrem Tod im Jahr 659 wurde sie als Heilige verehrt, insbesondere in Flandern, Deutschland und Frankreich. Die Verbindung zwischen Gertrud und Katzen hat sich über die Jahrhunderte entwickelt. In der volkstümlichen Überlieferung wurde ihr nachgesagt, sie könne Ratten und Mäuse vertreiben, weshalb sie als Schutzpatronin gegen Schädlingsbefall angerufen wurde. Da Katzen im Mittelalter eine wichtige Rolle bei der Mäusejagd spielten, wurde die Heilige zunehmend mit ihnen assoziiert.
Der Tag der Heiligen Gertrud von Nivelles wird heute vor allem in katholischen Gemeinden begangen, doch auch Katzenfreunde weltweit nehmen ihn zum Anlass, um das Wohlergehen ihrer Haustiere zu feiern. In einigen Gegenden gibt es Traditionen, bei denen Reisende um ihren Schutz bitten, bevor sie eine Reise antreten.

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