Am 18. April feiern Funkbegeisterte auf der ganzen Welt den Internationalen Tag des Amateurfunks – ein Datum, das nicht nur Technikliebhaber begeistert, sondern auch die Bedeutung der weltweiten Kommunikation in den Vordergrund stellt. Der Aktionstag wurde von der International Amateur Radio Union (IARU) ins Leben gerufen, um an die Gründung der Organisation am 18. April 1925 zu erinnern. Ziel ist es, das öffentliche Bewusstsein für den Beitrag der Funkamateure zur Gesellschaft zu stärken – besonders im Hinblick auf Notfallkommunikation, internationale Freundschaften und technische Innovationen.
Die Geschichte des Amateurfunks reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als Forscher wie Guglielmo Marconi mit drahtloser Telegrafie experimentierten. Bereits früh zeigten sich Technikbegeisterte fasziniert von der Möglichkeit, Signale über weite Strecken zu senden. In den 1910er- und 1920er-Jahren entstanden erste lose Vereinigungen von Funkern, die sich über selbstgebaute Geräte austauschten – lange bevor das Internet überhaupt denkbar war.
Mit der Gründung der IARU im Jahr 1925 begann eine organisierte internationale Zusammenarbeit. Bereits damals war klar: Der Amateurfunk bietet weit mehr als ein technisches Hobby. In Krisenzeiten, wenn konventionelle Kommunikationswege versagen, können Funkamateure zuverlässig Informationen weiterleiten – unabhängig von Strom- oder Mobilfunknetzen.
Die technischen Möglichkeiten des Amateurfunks entwickelten sich rasant. Anfangs stand die Telegrafie (Morsecode) im Vordergrund, später kamen Sprache und digitale Betriebsarten hinzu. Heute nutzen Funkamateure neben Kurzwelle auch Satelliten, Internet-gestützte Technologien und sogar selbstgebaute Wetterballons zur Kommunikation.
Der Amateurfunk unterliegt weltweit strengen gesetzlichen Regelungen. Nur wer eine entsprechende Prüfung ablegt, erhält ein sogenanntes Rufzeichen und darf auf den reservierten Frequenzen senden. In Deutschland ist die Bundesnetzagentur für die Zulassung zuständig.
Trotz wachsender Konkurrenz durch das Internet bleibt der Amateurfunk lebendig – nicht zuletzt durch seine einzigartige Mischung aus Technik, Gemeinschaft und internationalem Austausch. Weltweit sind laut IARU über 3 Millionen lizenzierte Funkamateure aktiv. Allein in Deutschland zählt der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) rund 30.000 Mitglieder.
Der Internationale Tag des Amateurfunks erinnert daran, dass globale Kommunikation nicht nur Sache großer Konzerne ist. Funkamateure demonstrieren, wie viel mit Kreativität, technischem Know-how und Gemeinschaftssinn erreicht werden kann. Sie bauen Brücken über Grenzen hinweg, helfen in Notsituationen und bringen junge Menschen für Naturwissenschaften und Technik ins Gespräch.
Ob mit einer einfachen Antenne im Garten oder einer Station auf einem Berggipfel – am 18. April senden Funkamateure weltweit das gleiche Signal: „Wir sind da – unabhängig, verbindend, leidenschaftlich.“

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- Mann und Frau mit dem Rücken zueinander KI wn: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier