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18. April 2025 – Welttag der Murmeln

Am Karfreitag, der im Jahr 2025 auf den 18. April fällt, wird der Welttag der Murmeln gefeiert – ein besonderer Tag, der dem jahrhundertealten Kugelspiel gewidmet ist.

Am Karfreitag, der im Jahr 2025 auf den 18. April fällt, wird der Welttag der Murmeln gefeiert – ein besonderer Tag, der dem jahrhundertealten Kugelspiel gewidmet ist. Auch wenn Murmeln heute eher als Kinderspielzeug wahrgenommen werden, hat dieses scheinbar einfache Spiel eine bemerkenswerte Geschichte und kulturelle Bedeutung, die bis in die frühe Neuzeit zurückreicht.

Der Ursprung des Tages lässt sich auf das Jahr 1588 zurückverfolgen. Der Überlieferung zufolge trugen zwei junge Männer im englischen Dorf Tinsley Green einen sportlichen Wettstreit aus, um die Gunst einer Frau namens Joan zu gewinnen. Nachdem sie sich in mehreren Disziplinen gemessen hatten, wurde das Murmelspiel als finales Entscheidungsspiel gewählt. Der Sieger, ein junger Mann namens Giles, gewann schließlich das Herz der Angebeteten – und mit diesem romantisch aufgeladenen Spiel nahm eine Tradition ihren Anfang, die bis heute gepflegt wird.

Diese Tradition wurde über die Jahrhunderte hinweg bewahrt und erlebte ab 1932 eine offizielle Wiederbelebung durch das erste formale Turnier in Tinsley Green. Der Wettbewerb wurde 1938 als „British and World Marbles Championship“ bekannt gemacht und hat seither internationale Anerkennung gefunden. Heute reisen Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Japan, Australien und die USA, alljährlich nach West Sussex, um sich in der Kunst des Murmelspiels zu messen. Das Turnier wird nach festen Regeln ausgetragen, die dem Spiel „Ring Taw“ folgen. Ziel ist es dabei, mit einer größeren Kugel, dem sogenannten „Tolley“, möglichst viele von insgesamt 49 kleineren Murmeln aus einem Sandkreis zu stoßen. Das Team, das zuerst 25 Murmeln aus dem Spielfeld entfernt hat, gewinnt das Spiel.

Trotz seines sportlichen Charakters steht der Welttag der Murmeln nicht allein im Zeichen des Wettbewerbs. Er ist vor allem ein kulturelles Ereignis, das Gemeinschaft, Tradition und das spielerische Miteinander feiert. Viele der Teilnehmer betrachten das Spiel nicht nur als Wettbewerb, sondern als Möglichkeit, ein Stück Kindheit zu bewahren und weiterzugeben.

Insbesondere für jüngere Generationen bietet dieser Tag einen spielerischen Zugang zu einem historischen Kulturgut, das einst in vielen Teilen Europas zur Osterzeit gepflegt wurde. In Deutschland etwa war es früher üblich, in der Karwoche Murmeln zu spielen – mit dem Volksglauben verbunden, dass das Gewinnen von Murmeln in dieser Zeit Glück für das kommende Jahr bringe.

Der Welttag der Murmeln hat sich im Laufe der Jahre zu mehr als einem Sportereignis entwickelt. Er steht exemplarisch für die Bedeutung von Spielkultur in der Geschichte und Gegenwart. In einer Zeit, in der digitale Spiele dominieren, erinnert der Tag an den Wert einfacher, gemeinschaftlicher Spiele, die keine aufwendige Technik benötigen, sondern lediglich eine handvoll Glasmurmeln, etwas Geschick und Freude an der Sache.

Für Liebhaber traditioneller Spiele, für Kulturhistoriker oder einfach für jene, die dem Alltag eine spielerische Note verleihen möchten, ist der World Marbles Day eine willkommene Gelegenheit, sich einem alten Spiel in neuer Wertschätzung zu widmen. Wer am 18. April in England ist, kann die Weltmeisterschaft vor Ort miterleben – und wer zu Hause bleibt, kann sich mit Familie oder Freunden an einem eigenen Spielkreis erfreuen. Das Murmelspiel lebt – und der Welttag der Murmeln ist der beste Beweis dafür.

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