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13. Mai 2000 – Explosion der Feuerwerksfabrik in Enschede

Der 13. Mai 2000 war ein Tag, der in die Geschichte der Niederlande als einer der dunkelsten eingehen sollte: Die Explosion der Feuerwerksfabrik in Enschede.

Der 13. Mai 2000 war ein Tag, der in die Geschichte der Niederlande als einer der dunkelsten eingehen sollte: Die Explosion der Feuerwerksfabrik S.E. Fireworks im Stadtteil Roombeek der Stadt Enschede forderte 23 Menschenleben und hinterließ 947 Verletzte. Die Detonationen verwüsteten nicht nur das Fabrikgelände, sondern auch das umliegende Wohngebiet und prägten das kollektive Gedächtnis einer Nation.

Gegen 15:00 Uhr erreichte die Feuerwehr der Stadt Enschede der erste Notruf. Ein Feuer war auf dem Gelände der Feuerwerksfabrik ausgebrochen. Zwölf Feuerwehrleute rückten mit einem Tanklöschfahrzeug und einer Drehleiter aus, in der Hoffnung, den Brand schnell unter Kontrolle zu bringen. Doch das Feuer hatte bereits Feuerwerksraketen erfasst, die in den Himmel schossen und explodierten – ein gefährliches Vorzeichen für das, was noch kommen sollte.

Um 15:30 Uhr erschütterten zwei massive Explosionen das Gelände. Die erste hatte die Sprengkraft von etwa 800 kg TNT, doch es war die zweite, weitaus größere Explosion, die mit einer Kraft von 4000 bis 5000 kg TNT das Ausmaß der Katastrophe offenbarte. Die Druckwelle war so stark, dass sie Gebäude bis auf die Grundmauern zerstörte, Trümmer bis zu 800 Meter weit schleuderte und Fensterscheiben in einem Umkreis von 1,5 Kilometern zerspringen ließ. Die Rauchsäule war bis zu 50 Kilometer weit sichtbar, und selbst die Infraschall-Messanlagen im Bayerischen Wald, rund 625 Kilometer entfernt, registrierten die Druckwellen der Explosionen.

Das Stadtviertel Roombeek lag in Trümmern. 177 Tonnen Feuerwerkskörper waren explodiert und hatten eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die benachbarte Brauerei Grolsch brannte vollständig aus, und nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte eine weitere Katastrophe verhindert werden – die Freisetzung von mehreren Tonnen giftigen Ammoniaks aus den Kühlanlagen der Brauerei.

Die strafrechtliche und zivilrechtliche Aufarbeitung der Katastrophe zog sich über Jahre hin. Es wurden rechtliche Verschärfungen vorgenommen, und der Katastrophenschutz wurde verbessert. Doch für die Opfer und ihre Angehörigen bleibt der Schmerz. Jedes Jahr am 13. Mai gedenkt die Stadt Enschede der Tragödie, die nicht nur das Stadtbild, sondern auch das Leben vieler Menschen unwiderruflich veränderte.

Die Explosion der Feuerwerksfabrik von Enschede bleibt ein mahnendes Beispiel für die potenziellen Gefahren, die von Industrieanlagen ausgehen können. Sie zeigt auf, wie wichtig strenge Sicherheitsvorkehrungen und eine umsichtige Stadtplanung sind, um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern.

Bild: Bartflikweert | CC BY-SA 3.0 Unported
Bild: Bartflikweert – Lizenz: CC BY-SA 3.0

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