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15. Mai 2025 – Beginn der Sommerpause für Überraschungseier

Wie jedes Jahr Mitte Mai verschwinden auch in diesem Jahr die Überraschungseier aus den Regalen der Supermärkte.

Seit Jahrzehnten gehören sie zu den Lieblingen im Süßwarenregal: die Überraschungseier mit ihrer Mischung aus Schokolade, Spielzeug und Spannung. Doch pünktlich mit dem Anstieg der Temperaturen verschwinden sie regelmäßig aus den Regalen. Auch in diesem Jahr beginnt Mitte Mai wieder die traditionelle Sommerpause für das „Kinder Überraschungsei“ – ein bewährter Schritt, der weniger mit Marketing als mit physikalischen Gesetzen zu tun hat.

Der Grund für die alljährliche Auszeit ist simpel, aber entscheidend: die Empfindlichkeit der Schokolade gegenüber Wärme. Das „Ü-Ei“, wie es im Volksmund heißt, besteht aus einer dünnen Hohlkugel aus Milchschokolade mit einer Innenhülle aus weißer Schokolade – beides schmilzt bereits bei Temperaturen um die 30 Grad. Bei sommerlicher Hitze droht nicht nur ein unschönes Erscheinungsbild, sondern auch das Risiko, dass das Produkt unappetitlich oder gar ungenießbar wird. Eine durchgängige Kühlkette wäre bei flächendeckender Verbreitung im Einzelhandel kaum wirtschaftlich zu gewährleisten.

Deshalb verzichtet der Hersteller Ferrero seit vielen Jahren freiwillig auf den Verkauf der beliebten Eier während der heißen Monate. Stattdessen konzentriert man sich auf andere Produkte, die weniger temperaturempfindlich sind – beispielsweise Bonbons oder Schokoriegel mit fester Konsistenz. In der Regel kehren die Überraschungseier ab Ende August oder Anfang September in den Handel zurück – rechtzeitig zum Start des neuen Schuljahres und der kühleren Jahreszeit.

Das Kinder Überraschungsei wurde 1974 von Ferrero auf den Markt gebracht – zunächst in Italien, bald darauf auch in Deutschland. Die Idee basierte auf einer italienischen Ostertradition: Dort verstecken Eltern kleine Spielsachen in echten Eiern, die zuvor ausgeblasen und bemalt wurden. Ferrero griff diese Idee auf und entwickelte daraus ein ganzjähriges Produkt, das die kindliche Neugier wecken sollte: außen süße Schokolade, innen ein kleines Spielzeug in einer gelben Plastikkapsel.

Was zunächst skeptisch beäugt wurde – Schokolade mit Spielzeug? – entwickelte sich schnell zu einem Verkaufsschlager. Bereits Ende der 1970er-Jahre hatte das Ü-Ei einen festen Platz im deutschen Süßwarenmarkt. Besonders begehrt wurden bald die wechselnden Figurenserien: von Fröschen über Nilpferde bis hin zu Pinguinen. Ganze Sammlercommunities entstanden, Preise für seltene Figuren kletterten zeitweise in den dreistelligen Bereich. In den 1990er-Jahren wurden die Inhalte zunehmend komplexer, heute finden sich neben Sammelfiguren auch kleine Bastelspielzeuge oder QR-Codes für digitale Erweiterungen.

Auch wenn treue Fans die Sommerpause jedes Jahr ein wenig bedauern – ein endgültiger Abschied ist nie zu befürchten. Das Überraschungsei ist nach wie vor ein Verkaufsschlager, der sich millionenfach verkauft und in vielen Familien feste Rituale prägt: als kleine Belohnung, Mitbringsel oder einfach als süßer Alltagsmoment.

Wer also derzeit vergeblich nach den beliebten Eiern sucht, muss sich nur ein wenig gedulden. Mit dem Herbst kommt auch das Ü-Ei wieder – samt seiner Mischung aus Kindheitserinnerung, Nostalgie und der immer neuen Neugier: „Was ist wohl diesmal drin?“

Bild: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
KI-Bild: Werner Niedermeier

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