Bevor das Essen serviert wird, wird angestoßen – mit einem Aperitif. Der Tag des Aperitif (National Aperitif Day), der jährlich am dritten Donnerstag im Mai begangen wird, widmet sich genau diesem Genussmoment. Was in vielen Ländern als selbstverständliche Geste gilt, erhält mit diesem Ehrentag eine eigene Bühne: der bewusste Auftakt eines geselligen Abends, der Appetit macht – auf Speisen, Gespräche und Begegnung.
Der Begriff „Aperitif“ stammt vom lateinischen aperire, was „öffnen“ bedeutet – gemeint ist damit das „Öffnen des Magens“. In Frankreich, Italien und Spanien ist der Aperitif nicht nur eine kulinarische, sondern auch eine soziale Institution. Ob ein Glas trockener Wermut, ein Spritz oder ein herbes Bittergetränk – der Aperitif bereitet den Gaumen vor, regt die Sinne an und bringt Menschen zusammen.
Ins Leben gerufen wurde der Tag des Aperitif in den USA von einem Getränkehersteller, der die Tradition auch in Nordamerika populärer machen wollte. Seither nutzen Gastronomiebetriebe, Weinbars und Spirituosenmarken diesen Tag, um mit besonderen Angeboten auf die Vielfalt und Geschichte klassischer Aperitifs aufmerksam zu machen.
Dass Aperitifs zunehmend im Trend liegen, zeigt sich nicht nur an der wachsenden Beliebtheit von Klassikern wie Negroni oder Americano, sondern auch an der Renaissance alkoholfreier Alternativen. Kräuterextrakte, Tonic-Varianten oder fermentierte Aperitif-Drinks ohne Promille erschließen neue Zielgruppen – nicht zuletzt jene, die bewusst auf Alkohol verzichten, aber nicht auf Geschmack und Atmosphäre.
Der Tag des Aperitif erinnert daran, wie wichtig das Innehalten vor dem eigentlichen Mahl sein kann – als Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Essen, den Gästen und dem Moment selbst. Zwischen Alltag und Abendessen entsteht Raum für ein schlichtes Ritual: das erste Glas, das nicht nur den Magen, sondern auch den Geist öffnet.

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- Einige Menschen springen in die Elbe KI wn: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier