Am 15. Mai 2025 wurde erstmals der Tag des Lokaljournalismus begangen. Initiiert von IPPEN.MEDIA, einem der größten Mediennetzwerke Deutschlands, soll dieser Tag auf die Bedeutung lokaler Berichterstattung aufmerksam machen – als Fundament demokratischer Öffentlichkeit, als Spiegel regionaler Entwicklungen und als verbindendes Element im Alltag.

Lokaljournalismus begleitet das Geschehen unmittelbar. Er berichtet aus Gemeinderäten, von Schulhöfen, Vereinsfesten, Bürgerinitiativen – von Vorgängen, die in überregionalen Medien kaum Platz finden, aber für das Leben vor Ort entscheidend sind. Er informiert nicht nur, sondern schafft Vertrauen, vermittelt Orientierung und stärkt das Bewusstsein für das Gemeinsame. Wer erfahren will, was im eigenen Umfeld geschieht, ist auf verlässliche, gut recherchierte Informationen angewiesen.

Am 15. Mai öffneten zahlreiche Redaktionen ihre Türen, führten Gespräche mit Besuchern und veröffentlichten Beiträge, die die Rolle und Herausforderungen des Lokaljournalismus beleuchteten. In Veranstaltungen und Diskussionsrunden ging es um Erwartungen, Mediennutzung, den Wandel redaktioneller Arbeit und die Frage, wie Qualität gesichert werden kann – trotz sinkender Erlöse, wachsender Konkurrenz und immer kürzerer Aufmerksamkeitsspannen.

Der Aktionstag ist auch ein Aufruf an Politik, Verlage und Gesellschaft: Lokaljournalismus braucht Unterstützung. Die Nähe zu den Menschen lässt sich nicht durch Algorithmen oder zentralisierte Redaktionen ersetzen. Lokale Berichterstattung erfordert Erfahrung, Vertrauen und Strukturen, die Unabhängigkeit ermöglichen.

Ob der Tag des Lokaljournalismus künftig jährlich begangen wird, ist offen. Doch schon die erste Durchführung hat gezeigt: Wer Meinungsfreiheit und Pressevielfalt ernst nimmt, muss ihre Grundlagen schützen. Lokaljournalismus ist unverzichtbar – als Stimme der Region, als Kontrollinstanz vor Ort und als Ausdruck lebendiger Demokratie.