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17. Mai 2025 – Aktionstag Querschnittlähmung

Jedes Jahr am 17. Mai wird mit dem Aktionstag Querschnittlähmung (Spinal Cord Injury Awareness Day) auf die Lebensrealitäten von Menschen mit Rückenmarksverletzungen aufmerksam gemacht.

Jedes Jahr am 17. Mai wird mit dem Aktionstag Querschnittlähmung (Spinal Cord Injury Awareness Day) auf die Lebensrealitäten von Menschen mit Rückenmarksverletzungen aufmerksam gemacht. Ziel dieses Tages ist es, über Ursachen und Folgen einer Querschnittlähmung zu informieren, Barrieren im Alltag sichtbar zu machen und langfristig gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Rückenmarksverletzungen gelten als eine der schwerwiegendsten neurologischen Diagnosen. In Deutschland erleiden jährlich rund 1.800 Menschen eine Querschnittlähmung infolge eines Unfalls oder einer Erkrankung – etwa durch Stürze, Verkehrsunfälle oder Tumore. Besonders betroffen sind junge Erwachsene und Männer, vor allem im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Trotz medizinischer Fortschritte bleibt eine vollständige Heilung bislang aus.

Der Aktionstag wird von verschiedenen Organisationen, darunter die Internationale Rückenmarksgesellschaft (ISCoS) und nationale Selbsthilfeverbände, unterstützt. Sie nutzen den Tag für Kampagnen, Informationsveranstaltungen und Gespräche mit Betroffenen, um auf die Herausforderungen im Alltag hinzuweisen. Dazu zählen etwa Mobilitätsprobleme, fehlende Barrierefreiheit im öffentlichen Raum oder auch die oft mangelhafte Versorgung mit Hilfsmitteln und persönlicher Assistenz.

Medizinisch bedeuten Rückenmarksverletzungen nicht nur eine Lähmung der unteren oder gesamten Extremitäten, sondern auch tiefgreifende Einschränkungen in der Blasen- und Darmfunktion, Sexualität, Temperaturregulation und Schmerzverarbeitung. Die Betroffenen stehen vor einem grundlegenden Umbau ihres Lebens – physisch, psychisch und sozial. Eine intensive neurologische Rehabilitation bildet deshalb einen entscheidenden Baustein auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit.

Ein zentraler Aspekt des heutigen Tages ist es auch, die Forschung zu fördern. In den vergangenen Jahren wurden Fortschritte im Bereich der Neuroprothetik, Stammzelltherapie und robotikgestützten Mobilität erzielt. Dennoch bleibt die Versorgungslage regional sehr unterschiedlich – vor allem im ländlichen Raum fehlt es häufig an spezialisierten Rehazentren und langfristiger Betreuung.

Viele Betroffene berichten über soziale Isolation, fehlende berufliche Perspektiven und eine unterschwellige gesellschaftliche Ausgrenzung. Der Aktionstag will daher auch sensibilisieren für mehr Inklusion, etwa im Arbeitsleben, im Wohnungsbau und in der digitalen Infrastruktur.

Ein Rückenmarksunfall verändert das Leben innerhalb von Sekunden – doch mit gesellschaftlicher Unterstützung, Forschung und einem barrierefreien Umfeld kann Teilhabe gelingen. Der Aktionstag Querschnittlähmung ruft genau dazu auf: hinzusehen, zuzuhören und mitzugestalten.

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