Am 20. Mai wird weltweit der Welt-Tag der Autoimmun- und autoinflammatorischen Arthritis begangen. Ziel dieses Tages ist es, das öffentliche Bewusstsein für eine Gruppe chronisch-entzündlicher Erkrankungen zu schärfen, die in ihrer Schwere und Systematik oft unterschätzt werden. Anders als die verbreitete Form der altersbedingten Arthrose handelt es sich hierbei um Erkrankungen, bei denen das Immunsystem fehlgesteuert körpereigene Strukturen angreift. Die Folgen reichen von schmerzhaften Gelenkentzündungen bis hin zu Organschäden und schwerwiegenden Einschränkungen im Alltag der Betroffenen.
Die Initiative zu diesem Aktionstag geht auf die US-amerikanische Stiftung AiArthritis zurück, die sich seit über einem Jahrzehnt dafür einsetzt, Krankheitsbilder wie rheumatoide Arthritis, Morbus Still, Lupus oder Psoriasis-Arthritis stärker ins öffentliche und medizinische Bewusstsein zu rücken. Dabei steht nicht nur die körperliche Belastung im Mittelpunkt, sondern auch der oft lange und belastende Weg zur Diagnose. Viele Patienten erleben Jahre der Ungewissheit, bevor eine zutreffende Einordnung ihrer Symptome erfolgt. Die Folgen verspäteter Diagnosen sind nicht nur für die Lebensqualität der Betroffenen gravierend, sondern verursachen auch vermeidbare Folgekosten für das Gesundheitssystem.
Mit einer Vielzahl internationaler Aktivitäten, darunter digitale Informationskampagnen und virtuelle Patienteninitiativen, richtet sich der Welt-Tag der Autoimmun- und autoinflammatorischen Arthritis an Betroffene, medizinisches Fachpersonal und die interessierte Öffentlichkeit. Der Tag beginnt jeweils am 19. Mai um 6 Uhr Eastern Standard Time und endet 47 Stunden später, sodass alle Zeitzonen der Welt eingebunden sind. Die lange Dauer soll verdeutlichen, wie global das Thema ist und wie viele Menschen unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht betroffen sind.
Trotz medizinischer Fortschritte bleibt der Alltag für viele Patienten ein Balanceakt zwischen Therapien, Nebenwirkungen und der Herausforderung, eine unsichtbare Krankheit nach außen zu erklären. Der heutige Gedenktag bietet deshalb auch die Gelegenheit, zuzuhören, Erfahrungen zu teilen und den Blick auf eine Realität zu richten, die oft im Verborgenen bleibt. Ein aktives und aufgeklärtes Umfeld kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Versorgungslage zu verbessern und die Isolation vieler Betroffener zu durchbrechen. Der Welt-Tag der Autoimmun- und autoinflammatorischen Arthritis ist somit mehr als ein medizinischer Aktionstag – er ist ein Schritt hin zu mehr Verständnis, Anerkennung und Solidarität.

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