Kalender

3. Juli 2025 – Tag des Heiligen Thomas

Am 3. Juli erinnert die römisch-katholische Kirche an den Apostel Thomas, der in der christlichen Überlieferung als jener Jünger gilt, der an der Auferstehung Jesu zweifelte.

Am 3. Juli erinnert die römisch-katholische Kirche an den Apostel Thomas, der in der christlichen Überlieferung als jener Jünger gilt, der an der Auferstehung Jesu zweifelte. Sein skeptischer Zugang zur Wahrheit ist in der Bibel eindrücklich überliefert. Erst als er die Wundmale Jesu berühren durfte, bekannte er: „Mein Herr und mein Gott.“ Dieses Ereignis prägt bis heute das Bild des Apostels als Symbolfigur für das Ringen um Glauben und Erkenntnis.

Der 3. Juli wurde im liturgischen Kalender festgelegt, weil an diesem Tag im vierten Jahrhundert die Reliquien des Apostels nach Edessa übertragen wurden. Diese Stadt im heutigen Türkei gilt als früher Ort intensiver christlicher Frömmigkeit. Später gelangten die sterblichen Überreste des Apostels nach Indien, wo Thomas nach Überlieferung als Missionar wirkte. Besonders in der Region Kerala wird er bis heute als Begründer einer der ältesten christlichen Gemeinden verehrt. Die sogenannte Thomaschristen in Südindien berufen sich auf seine Wirksamkeit und feiern den 3. Juli als bedeutenden Feiertag.

Dass der Gedenktag ursprünglich am 21. Dezember lag, erklärt sich aus der frühmittelalterlichen Praxis, Apostelfeste im Advent zu verankern. Diese Verortung hatte im europäischen Volksbrauchtum nachhaltige Wirkung und führte zu zahlreichen lokalen Traditionen. Mit der Kalenderreform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entschied man sich jedoch für eine historisch begründete Neudatierung. Seither steht der 3. Juli für das weltkirchliche Gedenken an einen Apostel, der wie kein anderer für die Spannung zwischen Zweifel und Glaube steht.

Die Figur des Thomas legt nahe, dass Zweifel nicht als Schwäche, sondern als Ausdruck einer ernsthaften Auseinandersetzung verstanden werden kann. Der Apostel Thomas ist somit nicht nur eine Gestalt früher Kirchengeschichte, sondern ein Anstoß zum Nachdenken über die Bedingungen von Erkenntnis und Vertrauen im eigenen Leben.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Cropped_version_of_Jan_Vermeer_van_Delft_002-gemeinfrei: Public Domain | Public Domain
  • Nero_Glyptothek_Munich_321_cropped-Gemeinfrei-crop: Gemeinfrei | Gemeinfrei

Heute ist außerdem...

Sehen Sie, was heute sonst noch los ist.

Entdecken