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3. Juli 2025 – Thirsty Thursday

Am ersten Donnerstag im Juli feiert man in den USA den Thirsty Thursday, den Durstigen Donnerstag.

Am ersten Donnerstag im Juli feiert man in den USA den Thirsty Thursday, den Durstigen Donnerstag. Was auf den ersten Blick wie eine humorvolle Wortschöpfung aus der Welt sozialer Medien wirkt, hat in Wirklichkeit eine längere Geschichte und weist interessante kulturelle Bezüge auf. Der Ausdruck Thirsty Thursday stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte aus einer studentischen Alltagspraxis zu einem festen Begriff in der Freizeit- und Gastronomiekultur entwickelt.

Seinen Ursprung fand der Thirsty Thursday auf amerikanischen Universitätsgeländen, wo viele Studenten ihre Vorlesungspläne so gestalteten, dass der Freitag weitgehend vorlesungsfrei blieb. Der Donnerstagabend entwickelte sich daher zu einem beliebten Zeitpunkt für Zusammenkünfte, oft in Bars oder bei privaten Feiern. Mit dem Begriff Thirsty Thursday verband sich dabei die Vorstellung, am Vorabend des letzten Wochentags noch einmal gezielt die Gemeinschaft zu pflegen und den Arbeits- oder Studienalltag bewusst zu unterbrechen. Das Wortspiel aus thirsty, also durstig, und Thursday, dem Donnerstag, hat dabei eine einprägsame sprachliche Wirkung, die zur schnellen Verbreitung beigetragen hat.

Besondere Popularität erlangte der Begriff ab den frühen 1980er-Jahren durch die Minor-League-Baseballszene, vor allem durch das Team der Asheville Tourists. Unter der Leitung von Ron McKee wurden dort gezielte Werbeaktionen ins Leben gerufen, bei denen donnerstags Getränke zu Sonderpreisen angeboten wurden, um Zuschauer ins Stadion zu locken. Diese Marketingidee erwies sich als so erfolgreich, dass sie von zahlreichen anderen Sportvereinen übernommen wurde. Der Thirsty Thursday wurde auf diese Weise von einem studentischen Phänomen zu einem festen Bestandteil der Veranstaltungsplanung in der Freizeit- und Unterhaltungsbranche.

Heute findet sich der Begriff in vielen Städten Nordamerikas als fester Bestandteil von Happy-Hour-Angeboten in Bars und Restaurants. Auch in Europa, besonders in Großstädten mit ausgeprägter Ausgehkultur, hat sich der Begriff etabliert. Dabei steht er nicht zwingend für den Konsum alkoholischer Getränke. Vielmehr hat sich der Donnerstagabend allgemein als Übergangspunkt etabliert, an dem die gesellschaftliche Aktivität vom Arbeitsrhythmus der Woche in eine freiere Wochenendgestaltung übergeht. Der Thirsty Thursday ist somit weniger ein festlicher Feiertag als ein kulturelles Signal, das in bestimmten Milieus den Wandel von der Verpflichtung zur Entspannung markiert.

Bild: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
KI-Bild: Werner Niedermeier

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