Jedes Jahr am zweiten Freitag im Juli versammeln sich Feinschmecker und Liebhaber der internationalen Küche weltweit, um den Welttag des Kebabs (World Kebab Day) zu feiern. Dieser besondere Tag würdigt eine der vielfältigsten und beliebtesten Speisen der Welt – den Kebab. Ursprünglich aus dem Nahen Osten stammend, hat der Kebab die Herzen und Gaumen von Menschen auf der ganzen Welt erobert und sich als wahres Symbol der kulinarischen Globalisierung etabliert.
Die Ursprünge des Kebabs reichen weit zurück und sind tief in der Geschichte und Kultur des Nahen Ostens verwurzelt. Das Wort „Kebab“ stammt aus dem Persischen und bedeutet „gegrilltes Fleisch“. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass bereits vor tausenden von Jahren Fleisch am Spieß über offenen Flammen gegrillt wurde. In der osmanischen Küche spielte der Kebab eine zentrale Rolle und wurde in vielen verschiedenen Formen und Geschmacksrichtungen zubereitet.
Mit der Zeit verbreitete sich der Kebab entlang der Handelsrouten und eroberte die Küchen von Ländern wie Griechenland, Indien, dem Iran und sogar China. Heute gibt es unzählige Varianten des Kebabs, von denen jede ihre eigenen regionalen Besonderheiten und Zubereitungsmethoden aufweist.
Die Vielfalt der Kebab-Arten ist beeindruckend und reicht von klassischen Spießgerichten bis hin zu innovativen modernen Interpretationen. Einige der bekanntesten Varianten sind:
- Shish Kebab: Fleischstücke, die auf Spieße gesteckt und über offener Flamme gegrillt werden. Ursprünglich aus der Türkei, ist dieser Kebab in vielen Ländern beliebt.
- Döner Kebab: Fein gewürztes Fleisch, das auf einem rotierenden Spieß gegrillt und in dünnen Scheiben serviert wird. Dieser Kebab hat vor allem in Deutschland durch die türkische Gastarbeiterkultur immense Popularität erlangt.
- Adana Kebab: Eine türkische Spezialität aus gehacktem Lamm- oder Rindfleisch, das mit Gewürzen gemischt und auf flachen Spießen gegrillt wird.
- Seekh Kebab: Ein indisches Gericht aus gewürztem Hackfleisch, das auf Spießen geformt und gegrillt wird. Oft wird es mit Minz-Chutney serviert.
- Gyros: Die griechische Variante des Döner Kebabs, bei der das Fleisch ebenfalls auf einem rotierenden Spieß gegart und meist in Pita-Brot mit Tzatziki serviert wird.
Der Kebab ist in Deutschland weit mehr als nur ein beliebtes Fast-Food-Gericht; er ist ein kulturelles Phänomen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung werden in Deutschland täglich rund 1.000 Tonnen Dönerfleisch verzehrt. Dies entspricht etwa 400.000 Döner Kebabs pro Tag. Allein in Berlin gibt es über 1.600 Dönerbuden, mehr als in Istanbul. Der Jahresumsatz der deutschen Döner-Industrie wird auf beeindruckende 3,5 Milliarden Euro geschätzt. Diese Zahlen verdeutlichen die immense Bedeutung des Kebabs in der deutschen Esskultur und seinen Beitrag zur Wirtschaft.
Der Kebab ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol für kulturelle Integration und Austausch. In vielen Ländern haben Migrantengemeinschaften durch den Kebab ihre kulturellen Wurzeln bewahrt und gleichzeitig neue kulinarische Trends gesetzt. Besonders in Städten mit hoher Migrantenpopulation ist der Kebab ein wichtiger Bestandteil des urbanen Lebensgefühls.
Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Döner Kebab in Deutschland. Ursprünglich von türkischen Einwanderern eingeführt, hat sich der Döner zu einem der beliebtesten Fast-Food-Gerichte des Landes entwickelt. Dabei wurden traditionelle türkische Rezepte an den deutschen Geschmack angepasst, wodurch eine einzigartige Fusion entstanden ist.
Der Welttag des Kebabs ist mehr als nur eine Feier des guten Essens. Er ist eine Hommage an die kulinarische Vielfalt und die Kraft des kulturellen Austauschs. Während Menschen weltweit am zweiten Freitag im Juli zusammenkommen, um den Kebab zu genießen, erinnern sie sich auch daran, wie Essen Brücken zwischen Kulturen bauen kann. Egal ob Shish, Doner, Adana oder Seekh – am Welttag des Kebabs steht der Genuss im Vordergrund und vereint Menschen aus allen Ecken der Welt in ihrer Liebe zu dieser köstlichen Speise.
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