Am 28. August ist der Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe, einem der bedeutendsten Dichter, Politiker und Naturforscher. Er wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren und starb am 22. März 1832 in Weimar, wo er, wenn man von seinen Reisen absieht, fast sein ganzes Leben verbrachte.

Goethe war ein Vorbereiter und wichtigster Vertreter des Sturm und Drang, einer literarischen Strömung, die sich gegen die Regeln und Konventionen der Aufklärung wandte und die Gefühle, die Natur und die Freiheit des Individuums betonte. Sein Roman Die Leiden des jungen Werthers (1774) machte ihn in ganz Europa berühmt und löste eine Welle von Nachahmungen und Selbstmorden aus. Sein Drama Götz von Berlichingen (1773) gilt als das erste bürgerliche Trauerspiel in deutscher Sprache.

Goethe war auch ein führender Vertreter der Weimarer Klassik, einer Epoche, die durch die Zusammenarbeit mit Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland gekennzeichnet war. Sie strebten nach einer harmonischen Verbindung von Vernunft und Gefühl, von Antike und Moderne, von Kunst und Wissenschaft. Zu Goethes klassischen Werken gehören die Dramen Iphigenie auf Tauris (1787), Egmont (1788) und Torquato Tasso (1790), die Gedichtsammlungen Römische Elegien (1790) und West-östlicher Divan (1819), sowie die beiden Teile seines Faust (1808 und 1832), einem Meisterwerk der Weltliteratur.

Goethe war nicht nur ein Dichter, sondern auch ein Politiker und ein Naturforscher. Er war Minister am Hof von Weimar und nahm an mehreren diplomatischen Missionen teil. Er interessierte sich für verschiedene Wissenschaften wie Botanik, Anatomie, Optik, Geologie und Meteorologie. Er veröffentlichte mehrere Schriften zu diesen Themen, wie die Farbenlehre (1810), die Metamorphose der Pflanzen (1790) und die Morphologie (1817-1824). Er war auch ein Sammler von Kunstwerken, Mineralien, Pflanzen und Tieren.

Goethe war ein Genie, das seine Zeit prägte und überdauerte. Sein Werk ist reich an Formen, Themen, Stilen und Einflüssen. Er war ein Universalgelehrter, der sich ständig weiterbildete und weiterentwickelte. Er war ein Mensch, der liebte und litt, der reiste und träumte, der schuf und forschte. Er war ein Weltbürger, der sich für andere Kulturen öffnete und sie in sein Werk integrierte. Er war ein Klassiker, der immer noch aktuell ist.

Bild: Gemeinfrei | Gemeinfrei